Robert Stumpfl - Das alte Schultheater in Steyr
31 eurlu 86li3toria, was als entschiedener Fortschritt der katholischen Sache anzu- sehen war. Sehr viele schienen, so bemerkt der Chronist zufrieden, zu jener Zeit gegen die Katholiken und ihre Religion vortrefflich gesinnt^). Aber ein „innlus ckümon" zerstörte im folgenden Jahre plötzlich alle siegesfrohen Hoffnungen. Der Protestantismus war nur gewaltsam niedergehalten und brach bei der ersten Ge legenheit mit um so größerer Gewalt neu hervor. Protestantische Zeit 1608 — 1624. Schon 1604 hatte die gegenreformatorische Tätigkeit unter dem Drucke des Siebenbürgischen Krieges stark nachgelassen. Als dann im Frieden von Wien (1606) den Ständen in Ungarn die freie Religionsübung zuerkannt werden mußte, lebte auch in Österreich der Protestantismus noch einmal auf. 1609 mußte schließ lich Matthias den protestantischen Ständen Österreichs, auf deren Unterstützung er angewiesen war, freie Ausübung der Religion bewilligen. Doch hatte man in Stehr die Bewilligung nicht erst abgewartet und schon 1608 den evangelischen Gottesdienst wieder eingeführt, wobei es Lindner unglaublich fand, grmutrm ooueur8U8 ab omiü üomiuum U><:tu8 mUsi. Noch im selben Jahre wurde die Lateinschule unter dem aus Regensburg berufenen Rektor Eghdius WeixeI- berger wieder eröffnet^); 1609 beries man als Konrektor Jakob Thdeus von der evangelischen Schule zu Horn (mit einer jährlichen Besoldung von 160 fl.P«). Und so erlebte das evangelische Gymnasium eine zweite Blütezeit. Bald nahm man auch die alte Tradition der SchulaufführungeN von neuem auf: 1611 sind es wieder die Lutheraner, di-v im Rathaus Komödie spielen. Doktor Georgius Falbius, Prior von Garsten (nachmals Abt von Göttweig), der auf katholischer Seite in Steyr regelmäßig Weihnachts- und Passionsspiele veran- staltete^) und dem diese neue Konkurrenz höchst ungelegen kam, sandte einen 8tvren8is luäirnaAktsr cum con8en8n kmi. D. 8ui praelati äialoMM äs 8ama- ritano st Kamins inciäsnte inter Iatrone8 Ki8cs äisbu8 iimtitusrat. Dinc ex con86N8U 8enatU8 per intercs88ionem Dmi. primo in ipaa curia 8snatoria in Dominica Ouingna- LS8ima sxkibuit. Deines stiam altero äis coram Dmo. aliiague, aui 8psctators8 S88S volebant, in mona8terio ip80 sunäsm äialoLUM exit. Dlurimi snim circa kasc tsmpora srxa catkolicoa atgus eorum rsliLionsm optime aktecti viäebantur (Annalen S. 131). Annalen S. 172. Bergt. Rolleder, S. 44 (Anm. 3). b°) Steyrer Stadtarchiv XI. 36, 29 (Korrespondenz mit Tydeus). Das Reisepartikulare ist bei Rolleder S. 45 f. abgedruckt. Ich stelle kurz zusammen, was Lindner in seinen Annalen außer dem bereits an geführten noch über dramatische Darstellungen der Katholiken in Steyr und Garsten zu Beginn des 17. Jahrhunderts berichtet: 1609: In te8ti8 Hat. Domini per D. Dr. Dalbium äs 8cdolas Oar8tsn8i8 äiacipulis st cantoribu8 pulcksrrimu8 äialoLU8 äs pusro rscsna nato Stxras in parockiali tsmplo p08t msriäiem loco concionia tuit in8tUutN8 sxkibitu8qus. De matsria certo ampliu8 non con8tat (8. 193).
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