Robert Stumpfl - Das alte Schultheater in Steyr

15 genannt^). Ein „Nartinus Ortnsr sx oppiclo ^.N8trin6 Orsins" ist fsrner im Jlkrim ^.encisrnins Vit6b6i-§6N8i8 II (Hüll 8 1894). 73a, 16 unter Sep ­ tember 1564 verzeichnet. Vielleicht dessen Nachkomme, ein „Nnrtinrm Ortner 6r6in86N8i8 ^n8trin6U8" ließ sich ebenda (II. 427b, 30) im Februar 1596 ein ­ schreiben. Im April 1583 findet sich ein Ortner immatri ­ kuliert (II. 311b, 42), der vielleicht auf eine Stehrische Verwandtschaft schließen läßt. Die neue Lehre hatte um die Mitte des Jahrhunderts auch in der nieder- österreichischen Stadt Einlaß gesunden, und gerade zu Ende der Sechzigerjahre sah sich der katholische Pfarrer in Krems des öfteren veranlaßt, höheren Ortes über die „sektischen" Predikanten zu klagen. Die alte Lateinschule stand damals ganz unter dem Einflüsse der Evangelischen, doch ist über dramatische Ausführun ­ gen aus jener Zeit nichts überliefert^). Georg Mauritius d. A. (1539 — 1610), Rektor der Lateinschule in Steyr 1572 bis 1600. Nach Brunners Tod (1571) trat vorübergehend der Sachse Daniel Möller, seit 1568 Kollega an der Lateinschule zu Steyr, an seine Stelle^), bis zu Beginn des folgenden Jahres der abermals aus Wittenbevg berufene neue Rektor eintraf. Georg Mauritius (der Ältere)^) wurde am 13. Dezentster 1539 zu Nürnberg geboren, studierte seit 1558 an der Universität Wittenberg, „allwo er sich anfangs 1611 gab der Nördlinger Schulmeister Georg Fraß mit seinen Knaben ein Gast ­ spiel in Bopfingen in Württemberg. Vergl. Karl Trautmann, Archivalische Nachrichten über die Theaterzustände der schwäbischen Reichsstädte im XVI. Jahrhundert, Archiv für Literaturgeschichte. XIII. Bd., Leipzig 1885, S. 67. — Anderseits wurden mitunter auch Schulmeister zur Leitung bürgerlicher Schauspieler herangezogen, so 1611 in Nördlingen (Trautmann a. a. O. S. SS). — Bemerkenswert ist im vorliegenden Fall die Übereinstim ­ mung mit dem ungefähr gleichzeitig gespielten „Tobias" in Bezug auf die Personenzahl (Jsaac 28/ Tobias 27), die bei Schuldramen bekanntlich von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Knaben abhängig war. Freundliche Mitteilung des Herrn Dr. H. Plöckinger (Krems). 2°) Die früheste Nachricht stammt aus dem Jahre 1S90 und besagt, daß der deutsche Schulmeister Mitterer auf dem Rathause eine angeblich lutherische Komödie aufgeführt hat. Doch war zu dieser Zeit die Gegenreformation in Krems schon durchgeführt; 1584 hatten die Predikanten die Stadt verlassen müssen. — Vergl. Anton K e r s ch b a u m e r, Geschichte der Stadt Krems, 1885; und Bar an, Geschichte der alten lateinischen Stadtschule und des Gymnasiums in Krems, Progr. Krems 1895. 3°) 1572 ging Möller nach Wittenberg. Seine von dort geführte Korrespondenz mit dem Stehver Rat „wegen seiner als lateinischer Schuldiener in Steyr gehabten zu geringen Besoldung" ist im Stadtarchiv (XI. 86, 27) erhalten; vergl. Rolleder S. 29 f. ^) Über sein Leben berichten: Bernhard Raupach, Erläutertes Evangelisches Öster ­ reich, III. Fortsetzung — IV. Bd., Hamburg 1740, S. 138 ff.; Georg Andreas Will, Nürn- bergisches Gelehrtenlexikon II, 1756, S. 596 ff.; VI (fortgesetzt von Nopits ch), Altdorf 1805, S. 381 s.; Scher er in der Allg. Deutschen Biographie XX, S. 709.

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