Robert Stumpfl - Das alte Schultheater in Steyr

104 (Daraus geht hervor, daß das Spezialfach der einzelnen Teufel in der Tracht nicht zum Ausdruck kam; doch waren die Kostüme jedenfalls verschieden??^). Im „Josaphat" wundert sich der Stratioth über den Iuncker Rülleprüll: Geht er doch herein so gestutzt / Als hett er sich zum Fasching butzt / Sich seltzam wunderlich vermummt / . . . Und er meint, wenn er nicht selbst mit ihm geredet hätte, würde er glauben, es sei der „leibhafftig Teufel" (III. Akt). Überblicken wir die Ergebnisse unserer Untersuchung, so bietet sich — trotz mancher Lücken im Einzelnen — ein geschlossenes Bild des alten Schultheaters in Steyr, dessen Bedeutung — dem Ansehen der alten Eisenstadt entsprechend — weit über das lokalgeschichtliche Interesse hinausreicht. Mit seltener Klar ­ heit spiegelt sich hier die dramatische Kunst der deutschen Renaissance- und Reformationszeit in ihren beiden Hauptlinien: der mittelalterlich-volkstümlichen und der humanistisch-gelehrten, verkörpert in den so gegensätzlichen Naturen eines Brunner und eines Mauritius. Beide verdienen nicht nur in der österreichischen Literaturgeschichte ihren Platz. über Teufelskostüme bergt. Herrmann, Forschungen zur dt. Theatergeschichte (Abb. 112 ff.), sowie Boehn, Das Bühnenkostüm, Berlin 1921. Hosbuchdruckcrci Jos. Feichtingers M Erben, Linz a. d. D. 33 4318

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2