Kosch Ernst - Die Exstiftskirche Garsten

Erlölung durch den Tod des eingebornen Sohnes, wodurch sowohl der Gerechtigkeit als auch der Barmherzigkeit Ge¬ nüge geleistet wird. Nun hebt lich der Vorhang und wir sehen Jelus am Kreuze von Reselfeldt, ein Gemälde, das uns umlo schöner vorkommt, je länger wir es betrachten. Zibei Engel ober dem Bilde halten das Schwoeißtuch, der eine weint, der andere zeigt mit dem Finger auf das Kreuz, als wollte er lagen: „So sehr hat Gott die Welt geliebt!“ Ueber dem Altarbild sehen wir die Grablegung und in wei¬ terer Auslegung des Erlölungsgedankens den Abstieg zur Vorhölle und die Auferstehung. Ringsherum finden wir Medaillons, eines mit der Darstellung, wie die Hohenpriester den Soldaten Geld geben, die anderen mit Szenen aus der Auferstehungsgeschichte Jelu Christi. Die Segnungen der Erlölung teilen lich der Menschheit hauptsächlich im Gottes¬ dienste mit. Darum finden wir als Stukkoornamente litur¬ gische Gegenstände, und zwar in solcher Fülle, daß falt kein liturgisches Gewand oder Gefäß fehlt. So sehen wir Weih¬ walserkessel, Lichter, Kreuz, Taufschüssel, Himmel, Uesper¬ mantel, Handschuhe, Stola, Rauchfaß, Mitra, Kardinalshut, päpftliche Tiara, Windlichter, Buch, Fahnen, Ampel, Glocken, Ziborium, Meßgewänder, Hirtenstab, Fackeln, Osterkerze, Kanontafeln ulw. Das ist die in Kunst gekleidete Idee der Erlösung. Am Altartisch des Kreuzaltares steht eine ungemein innige Pietd aus Steingut, die nach dem einen aus der Gu߬ werkstätte des Erzbischofs Thiemo von Salzburg, nach anderen aus der Reformationszeit stammt. Rechts und links sehen wir zwei wunderschöne Holz¬ schnitzereien, die unbefleckte Empfängnis in Ahorn von Frater Stadler und die Himmelfahrt Mariä von Frater Ober¬ müller.

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