Kosch Ernst - Die Exstiftskirche Garsten

In dem Gange zur Sakristei befindet lich noch manches Sehenswoerte. Da ist vor allem der slogenannte Anna-Selbdritt-Altar. Die Statue der heiligen Anna hält neben ihrem Töchterlein Maria auch das göttliche Kind Jelus in den Armen. Bäuerlich ist ihre Gewandung und un¬ förmlich der Baldachin, der die Statue krönt. In demselben Gange bewundern wir auch ein Bild der heiligen Magdalena vom Kremler Schmidt, das in reich ge¬ schnitztem Rahmen an der Wand hängt und über der Tür das durch Herrn Pfarrer Sigl aufgefrischte Bild der heilig¬ sten Dreifaltigkeit von Reselfeldt. Nun biegen wir nach links um und betreten durch eine Tür einen herrlichen Raum, die Sommerfakristei. Dieler Raum ist ein Schmuckkästchen von ganz eigener Schönheit. Herrliche Fresken und reich gegliederte Stukkos sind von einem einheitlichen Gedanken geleitet, dem Ge¬ danken an das Erlölungswerk. An der Rückwand der Sa¬ kristei grüßt uns der Namenspatron des Erbauers der Kirche, der heilige Anselm, Erzbischof von Canter¬ bury. Stellen wir uns hinter den Sakristeitisch, den leinerzeit Provilor nun Profellor Brand angeschafft hat und schauen wir auf den Kreuzaltar. Da fesselt uns der von kleinen Engeln aufgehobene Vorhang in Stukko, einzig schön in leinem prächtigen Faltenourf. Gehen wir auf die Idee des Künstlers ein und denken wir uns den Vorhang geschlossen. Hinter demselben berät die heiligste Dreifaltigkeit über die Rettung des gefallenen Menschengeschlechtes. Auf den ge¬ brochenen Giebeln knien zwei Engelgestalten: der eine mit geschlossenen Fingern scheint um Barmherzigkeit zu bitten, der andere mit ausgebreiteten Armen lagt gleichlam: „Aber Gerechtigkeit muß sein!“ Der dreieinige Gott beschließt die — 26 —

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