Kosch Ernst - Die Exstiftskirche Garsten
hält Alexander seinen feltlichen Einzug in die eroberte Stadt Babylon. Zwischen Sakristeitür und Kommuniongitter ist ein Wandteppich gelpannt, der aus drei Teilen besteht. Die beiden kleineren Teile bringen wahrscheinlich Abschieds¬ lzenen anläßlich der Vermählung Hlexanders. Der größere Teil, gegen das Schiff gewendet, läßt deutlich die Krönung Alexanders erkennen. Auf dem gegenüberliegenden Gobelin finden zibei Szenen ihre Darstellung: ein reich gewandeter Krieger wird in sterbendem Zustande vor den hoch zu Roß litzenden Sieger getragen. Angeblich stellt der sterbende Krieger den König Darius dar oder auch den indischen Fürsten Porus. Die zweite Szene zeigt uns einen Jüngling, der zu Tode geschleift wird. Es soll ein Edelknabe sein, der für die Anzettelung einer Verschwörung derart gestraft wurde. Der dem Hochaltar zunächst hängende Gobelin auf der Evangelienleite führt uns Alexander vor, wie derselbe den hochmütigen Brief des indischen Fürlten Porus liest. Die Garstner Gobelins waren durch die Länge der Zeit schon sehr schadhaft geworden, wie es ja einige noch lind. Es ist ein großes Verdienst des verstorbenen Herrn Pfarrers Sigl, der kräftig unterstützt von Meister Blümelhuber und vielen anderen Kunltfreunden, die Renovierung der beiden großen Gobelinsdurch Wiener Künstlerinnenbeierkstelligthat. In der Advent- und Faltenzeit lind die Gobelins sowie die Altarbilder und Kirchenwände mit gemalten Wand¬ tapeten bekleidet, die wahre Meisterwerke in Entivurf und Ausführung sind. Im Advent führen lie dem Beschauer das Leben Mariens, in der Faltenzeit das Leiden und Sterben Christi vor Augen. Maurus Gordon, der letzte Abt von Gar¬ sten, ließ lie durch den Kremser Maler Johann Martin Schmidt verfertigen. Das marmorne Portal an der rechten Seite des Pres¬ byteriums trägt auf gebrochenen Giebeln zwei Frauen¬ 20
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