Kosch Ernst - Die Exstiftskirche Garsten

Das Presbyterium ist vom Schiff der Kirche durch einen Fronbogen getrennt, der in der Mitte auf einer Muschel die Worte trägt: Sub tuum praesiduum! (Unter Deinen Schutz und Schirm) und rechts und links mit je vier Me¬ daillons geziert ist, welche die Anrufungen der Lauretanischen Litanei darstellen. Gehen wir nun zum ersten Altar der Epistelleite! Wir befinden uns hier vor dem Heiligtum der Garstner Kirche, dem Grabmal des heiligen Bertold, der als erster Abt des Klosters Garsten ein heiliges, durch viele Wunder ausgezeichnetes Leben führte und der weitelten Umgebung zum Segen gereichte; er starb im Jahre 1142. In der alten Kirche stand sein Grabmal in der Mitte. Das Altarbild von Reselfeldt zeigt den Heiligen als Wohltäter der Menschheit. Daran ist besonders zu bewundern, wie auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche so viele lebensgroße Ge¬ stalten Platz finden konnten. Das Fest des heiligen Bertold wird alljährlich in Garsten am Sonntag nach dem 27. Juli feierlichst begangen. Am Altare befinden lich noch zwei schiere Meflingbülten, die heilige Katharina und Barbara darstellend. Die Ampel ist von den Steinbachern, die all¬ jährlich zum Grabe des heiligen Bertold wallfahrteten, ge¬ lpendet. Zu erwähnen lind noch die Gemälde, welche lich in jeder Seitenkapelle gegenüber dem Altarbilde befinden. Die Hauptlinien der Figuren lind eingekratzt. Das Gemälde der Bertoldikapelle stellt die Beschneidung Jelu dar. Das Deckengemälde dieler Kapelle zeigt uns Christus am Oel¬ berge. Jede Kapelle ist vom Schiff der Kirche durch ein herrliches, schmiedeeilernes Gitter getrennt, auf welchem die Namensbuchstaben des Heiligen, dem die Kapelle geweiht ist, angebracht sind. Der Weg zum zweiten Altar führt uns bei einem Wand¬ teppich vorüber, der nicht gestickt, sondern gemalt ist und 24 11

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2