Kosch Ernst - Die Exstiftskirche Garsten

Mariens darstellen. Das erste Gemälde zeigt die Begeg¬ nung Jephtes mit leiner Tochter. Jephte, ein Heerführer der Israeliten, hatte im Falle des Sieges über die Ammo¬ niter gelobt, ider immer ihm zuerst bei leiner Heimkehr aus der Türe leines Haules entgegenkommen werde, dem Dienste des Herrn zu weihen. Unerwarteterweise kam ihm leine eigene Tochter als erste entgegen, die er getreu leinem Versprechen dem Herrn in beständiger Jungfräulichkeit weihte. Das zweite Bild zeigt uns die Königin Saba, wie lie den König Salomon beluchte, um seine Reichtümer und leine Weisheit zu beiundern. Das dritte Bild führt die tapfere Judith vor Augen, das Haupt des Holofernes in der Hand haltend. Das vierte Bild läßt die Esther vor dem perlischen König Alluerus (Darius oder Nerxes) er¬ scheinen. Wer lich die Mühe nimmt und die Stukkorahmen der einzelnen Fresken betrachtet, wird finden, daß kein Rahmen und kein Ornament und keine Muschel lich wieder¬ holt. Die Deckengemälde der sechs Oratorien geben Szenen aus dem Leben Mariens wieder. Ober den beiden ersten Altären die unbefleckte Empfängnis und die Geburt Marias; ober den beiden zweiten Altären Mariens Opferung und Verkündigung; ober den beiden dritten Altären Mariä Heimluchung und Darstellung Jelu im Tempel. Auch durch diesen Zyklus erweist sich die Kirche als Marien¬ kirche. Auf der Evangelienleite erhebt lich in der Mitte der Kirche die Kanzel, die von nicht geringem Kunstwert ist. Sie ist nach der Manier des Hochaltares aus Ebenholz ver¬ fertigt und mit reich vergoldeten Schnitzwerken versehen: Sie ist ein Denkmal von Garltens heimischer Kunst, da die Kanzel selbst von dem Garstner Pokorny und die Ver¬ goldung von Steindorfer, ebenfalls einem Garstner, um den Betrag von 1100 Gulden hergestellt wurde. 10

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