Internationale Briefmarken-Ausstellung Steyrex 1964

vorher arg darniederlagen. Diese Stey_rer Erfindung brachte Aufträge aus vielen europäischen Staaten und aus Ubersee nach Steyr und eine für da– malige Verhältnisse Rekordproduktion von 5000 Gewehren pro Woche. Nach erfolgter Umwandlung des Unternehmens in die „Österreichische Waf– fenfabriksgesellschaft " wurde Wemdl Generaldirektor und er widmete sich als solcher nicht nur der weiteren Entwicklung der Gewehrerzeugung, son– dern er erkannte die Wichtigkeit der elektrischen Energie und ging mit Wagemut an die Produktion von elektrischen Anlagen heran. Das für die Stromversorgung erbaute Wasserkraftwerk in Steyr-Zwischenbrücken zählte zu den ersten Dynamokraftanlagen Europas und die 18 84 in Steyr durch– geführte Industrieausstellung bescherte Steyr eine elektrische Straßenbeleuch– tung. Somit war Steyr die erste Stadt Europas in der mit elektrischem Strom die Straßenbeleuchtung durchgeführt wurde. Die weitere Entwicklung in der Gewehrerzeugung brachte das Mannlicher– Repetiergewehr, wovon im Jahre 18 89 bei einer Belegschaftszahl von 10.000 Arbeitern wöchentlich 13.ooo Stück fabriziert wurden. Im Jahre 1894 erfolgte die Erzeugung von Fahrrädern und Fahrradketten, das „Steyr-Waffenrad " eroberte sich den Markt in der ganzen Monarchie. Um die Jahrhundertwende begann die Erzeugung des „Mannlicher-Schönauer-Jagdstutzen", der heute von jedem Waidmann begehrt und geschätzt ist, weiters die Herstellung der Maschinengewehre „System Schwarzlose" und schließlich die Taschenpistolen ,, System Pieper". Die alten Fabriksanlagen reichten nicht mehr aus und so erfolgte der Bau des derzeitigen Hauptwerkes in den Jahren 1912 bis 1914 im Steyrer Orts– teil Ennsdorf, der derart günstig angelegt wurde, daß das historische Steyrer Stadtbild nicht gestört wurde und Steyr für den fremden durchaus nicht als Industriestadt erscheint. Die Produktionszahlen aus dem Weltkrieg 1914 - 1918 ergeben ein Bild von der Kapazität der Steyrer Waffenfabrik. 3,000.325 Gewehre, Stutzen und Karabiner, 234.919 Pistolen, 40.524 Maschinengewehre und rund 20 Millionen Waffenbestandteile sowie eine beachtliche Zahl von Flugmotoren wurden von Steyr geliefert. Se-it Gründung der „Österreichischen Waffen– fabriks-Gesellschaft" bis Ende 1918 wurden in Steyr 9 Millionen Gewehre, 500.000 Pistolen und ungefähr 50.000 Maschinengewehre erzeugt. Durch den Friedensvertrag von St. Germain wurde das Verbot der Erzeugung von Kriegswaffen ausgesprochen und es mußten neue Wege gefunden wer– den, um Produktionskräfte und Produktionsstätten auf die Kraftfahrzeug– Erzeugung umzustellen. Dr. techn. h. c. Ing. Hans Ledwinka schuf die Vor– aussetzungen, um der neuen Lebensgrundlage von Steyr, der Autoindustrie, einen glücklichen Start zu geben. Das „Waffenauto ", wie der Typ II genannt wurde, war ein Qualitätsprodukt und fundamentierte damit den Begriff eines „Steyr-Fahrzeuges ". In den Jahren 1920 bis 1922 verließen 2150 Wagen dieser Type die Autofabrik Steyr. 1925 gelang Steyr mit der Entwicklung 10

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