Steyrer Tagebuch, Sondernummer Wehrgraben, 1982-1983

Auseinandersetzung Ende ~ärz verkünrlete die BUrgerintia– tive, daß sie bere its 3000 Unterschriften gesammelt habe . Die VP brachte wegen Nichtbehand lung ihres Antrages über die Wehrgrabenproble– matik eine Volksbefragung zu veranstal– ten, eine Aufsichtsbeschwerde gegen Bür– germeis ter Weiss e in . Diese Beschwerde wurde später als unbegründet abgewiesen . Weitere wissenschaftliche Untersuchungen In einer Diplomarbeit am Institut für Wasserwirtschaft der Un iversität für Bo– denku ltur untersuchte der Wiener Student Herbert Mascha die wasserwirtschaftlichen Pr obleme der Flußlandschaft in Steyr und stellte eine neue Trasse für den Kanal– sammler vor , die das Wehrgrabengerinne retten könnte. Die Stadtväter nahmen da- von wenig Notiz . . Im Juli gab die Stadt insgesamt 1 ,2 Mil– lionen Schilling aus , um die Wiesenberg- , die Schwimmschul- und die Große Fallen– brücke zu sanieren . Außerdem wurde das Ingenieurbüro Dr . Flögle beauftragt , eine Studie zur Ermittlung der Kosten des Kanalprojekts ': 1 ehrgraben bei offenem und zuP.eschüttetem Gerinne zu erarbeiten . Den P.anzen Herbst und •~inter über gäbe es Steliungnahmen und Äriefe verschiedener Organisationen . Bürgermeister unbeirrt für Zuschütten Im Februar 1982 ließ Aürgermeister Weiss die Katze aus dem Sack : Der Architekten– wettbewerb , der von März bis F.nde Mai laufen soll , enthält die Klausel , das von der Vorraussetzung des zugeschütteten Ge– rinnes bei der Planung auszugehen ist . In der Sitzung des Gemeinderates vom 16 . ~ebruar verteufelten die Sprecher der VP– und FP-Fraktion diese Vorgabe , die die Ideenfr eiheit der Architek ten ein– schränk t . Die Kosten des tlettbewerbs be– laufen sich auf 1 , 2 Millionen Schilling . Die VP-Fraktion im Stadtsenat lehnte die Dotier ung ab . Vor der nich t öffentlichen Informations– sitzung des Gemeinderates am 2 . März wur– de die Kostens t udie Flögl an die Manda– tare gesandt . Die Baukosten des Kanals betragen bei Offenhalten 64 und bei zu– schü t ten 26 Mi l lionen , wobei die Arbeiten für die Rohrve r legung nur 13 zu 12 Milli– onen differiert. Unfairerweise wurde aber auch e i11e :: ··-r: hreibung, die bei Kommunal– bauten nicht üblich ist , und die Kapi– talis i erung der Beträge eingerechnet , wodurch die Koster, auf 95 bzw 46 Mill i – onen Schilling anstiegen . Landeshauptmann Dr . Josef Ratzen– böck F.xpress Herrn Bürgermeister Franz ~'eiss Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Immer wieder höre ich, daß im Zusammenhang mit der Angelegen– heit des Wehrgrabens in Steyr Eezug genommen wird auf einen Aescheid des Landeshauptmannes , vom 17 . 7.1972, Wa-1286/4-1972 , wonach unter Spruchabschnitt III . der Stadt Steyr die Zuschüttung des Wehrgrabens als letztmalige Vorkehrung aufgetragen wird . Da– mit in diesem Fall nicht auf Grund allfälliger Mißverständnis– ::;,: nicht mehr rückgängig zu machende Entscheidungen getroffen werden , möchte ich feststellen, daß de r vorerwähnte Bescheid eine Abän"denmg erfahren kann, wobei dann die Stadt Steyr einPn ent– sprechenden Antrag an die ~asser– rech t!:!:>ehörde des l \mt.es der OÖ . Landesre.o;ierung stellen m~ßte . Wenn somit 1· 1 ert auf die Erhal tunP, dieses Gerinnes gelegt wird , müßte ein derartiger Antrag dem Amt der OÖ . Landesregierung vorge– l egt werden . Ich werde dann ver– anlassen, daß ein diesl:lezügliches Verfahren durchp.eführt wird und der Wehrgraben erhalten wird, bzw . wir darauf verzichten . Viel – leicht erschiene diese Vorgangs– we ise sinnvoll , indem man den \·leg einer neuen Antragsstelle geht , bevor hier endtültiP.e und un~ widerrufliche Entscheidungen ie– troffen werden . Mit der Bitte um Kenntnisnahme und einer baldigen Gegenäußerung verbleibe ich mit bestem Dank für Ihre Miihewal tung Ihr Dr . Ratzenböck

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