Steyrer Tagebuch, Sondernummer Wehrgraben, 1982-1983
Liebe Tagebüchler Die Gründung des Steyrer Tagebuchs und das Wiederaufleben des Streites um die Zukunft des Wehrgrabens fallen zusammen in die Zeit des Fr ühjahrs 1982 . Es lag daher nahe, neben den Einzelartikeln zu aktuellen Ereignissen mit diesem Thema auch ausführlichere Informationen über diesen, so lange vernachlässigten Stadtteil im Steyrer Tagebuch zu bringen . Wir bringen Euch daher in der Form einer Serie in den nächsten Tagebüchern eine Dokumentation über den Steyrer Wehrgraben . In jeder Ausgabe des Steyrer Tagebuchs findet ihr ab jetzt vier Seiten Dokumentation Wehrgraben, die gemeinsam auf einen Doppelbogen gedruckt werden, so daß Ihr sie herausnehmen und sammeln könnt. Dazu haben wir Material zu allen Themen gesammelt, die im Rahmen unserer Möglichkeiten , erreichbar waren . Hier finden sich neben der historischen Entwicklung des Stadtteils samt einer geografischen Übersicht über Flußläufe und Wehre eine Reihe von Detailthemen . Wir haben einige wichtige Abschnitte aus der Geschichte, wie etwa die Wehrgrabenkommune a l s handwerkliche und s9ziale Einrichtung, d ie Industrialisierung an Hand der Entstehung der Waffenfabrik, sowie den Weg vom Handwerk zur Industrie an Hand der Geschichte der Familie Hack dargestellt . Eine Dokumentation der interessanten Häuser und ihrer Chronik und der gesamten Wehr- und Kanalanlagen soll der Reisebegleiter für eure zukünftigen Entdeckungs - Spaziergänge im Wehrgraben werden. Die Beschreibung des jahrzehntlangen Str eits über die Zukunft des Gebiets, samt der persöhnlichen Meinungen von mehr als einem Dutzend Betroffener und aktiver Kämpfer soll uns daran erinnern, wie viel wir einzelnen Idealisten , gerade in dieser Zeit des passiven Konsumverhaltens und der Zwangsbeglückung von oben, verdanken . Zuerst ist uns eine Sondernummer vorgeschwebt, die ganz diesem Thema gewidmet werden sollte. Diese Nummer , als Nummer 2/1982 geplant , wurde aber nicht zeitgerecht fertig, um in die monatliche F:rscheinungsfolge zu passen .:)aher hringen -..,ir ctas nun- fertir;p.estellte r-iater ial als Serie . Das F.inlenken der Gemeinde im Juni 82 nahm den unmittelbaren Zeitdruck vnn cier– ursprünglichen Aufgabe . F.in Abschn i tt in der Geschichte des Wehrgrabens erschien uns a bgeschlossen . Wir wollen hier den Weg bis zu diesem Punkt vollständig und aus mehreren Blickwinkeln dokumentieren . Das scheint uns wichtig für die Zukunft des Wehrgrabens zu sein . Wir möchten hier die Fäden aufzeigen, die mehrere Jahrhunderte diesen Stadtteil als das Zentrum von Handwerk und Industrie mit den Menschen dieser Stadt zusammenband . Der Niedergang des Stadtviertels verursacht durch neue technische und wirtschaftliche Entwicklungen , der in diesem Jahrhundert zum Absiedeln der Industrie und in der Folge zu einer Abwertung des Stadtviertels im Bewußtsei n der Steyrer Bürger und ihrer Gemeindevertretung führte, soll beendet sein . Das wiederum wurde vor etwa zehn Jahren durch eine beginnende grundlegende Neubewertung der übriggebliebenen Zeugni~se der Zeit des Handwerks und der frühen Industrie , eingeleitet . Jetzt besteht die Mögl ichkeit einige besondere und rare Qual itäten dieses Stadtteils, nämlich seine Stadtnähe, sein angenehmes Klima durch geschützte Tallage und den ausgleichenden Einfluß des weitverzweigten Netzes von Fließwasser , die Abwesenheit von Durchgangsverkehr und nicht zuletzt die langsam gewachsene Bebauung, die Beispiele aus fast allen Zeitabschnitten der lettten runfhundert Jahr e enthält, zu einer Neubelebung als Wohnviertel besonderer Qualität zu nu tzen . Diese Dokumentation ist als· Einstieg für alle Interessenten gedacht, deren es in den letzten Monaten zahlreiche Neue gegeben hat. Es soll noch erwähnt werden, daß mehrere Werke zum Thema Wehrgraben im Herbst 1982 in einem Steyr er Verlag erscheinen sollen . Mit unserem Dank an alle, die mitgeholfen haben , und unserem Wunscp möglichst bald recht viele Reaktionen zu dieser Serie zu erhalten (Adresse siehe Impressum) , 't.iünschen wir Euch Frohsinn und Kurzweil Die Redaktion
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