Steyrer Tagebuch Nummer 25, Februar 1985

Rubl: Ein Stolperstein, ca. 1500 Schilling pro Veran– staltung ist jetzt wenige·r. Kapf: Andere gibt es noch, z.B.: daß es in der Bewe– gung an der Koordinierung mangelt auf ein Ziel hinzu– arbeiten. Wenn man fragt, welches Ziel hat eine Partei muß der wie aus der Pistole antworten: das, das, das ••• TB: Wo 11 t ihr a 1 s Veransta 1 ter auftreten oder im Ge– meinderat eintreten, daß die Kulturpolitik geändert wird? Kapf: Beides, aber zumindest einen Nährboden schaffen, daß die Leute mit einem gewissen Vertrauen dorthin kommen und ihr gewünschtes Programm durchsetzen können. TB: Was bringt es dem Wähl er, das zu unterstützen? Eines haben wir schon gehört: Mehr Gruppen, die etwas veranstalten, weil das billiger wird. Und inhaltlich? Kapf: In erster Linie geht es darum, daß die, die etwas machen wollen, die Freiheit bekommen nun viel leichter etwas machen zu können, sich ungezwungen zu betätigen, ohne schon gezeigt haben zu müssen, was er kann. Man muß die Basis für mehr Offenheit schaffen. TB: Was nützt dazu eine GrUn-Alternative Politik? Kapf: Der menschliche Faktor ist viel mehr drinnen als bei einer herkömmlichen Partei. TB: Wäre es nicht besser, bei einer Basisgruppe zu bleiben und die Gefahr als Partei in deren Fahrwasser abzug 1 ei ten, zu vermeiden? Rub l : Esfmit einem Gemeinderat s i eher nicht abgetan, die Bewegung draußen muß viel stärker werden. Es stärkt aber die Motivation der Gruppen, wenn sie wis– sen, sie haben einen drin, der ihre Interessen ver– tritt. STEYR _ENGE 25, 1ELEFON f7'#JJ)}tG\1 6 _ l31l° MONTAG-FREITAG SOO- lo--, 13 TB: Ist eine Gallionsfigur notwendig oder tut sich einfach mehr, wenn es einen Verein oder eine Partei gibt? Rubl: Die Basiskultur wäre ohne Verein wahrscheinlich schon nach ein oder eineinhalb Jahren gescheitert. Pfeiffer: Ich glaube wir müssen Grundsätze darin ver– ändern, daß wir wieder miteinander reden können. A 1 s erster Schritt haben wir ein Wochenende gep 1 ant, wo wir kennen 1 ernen wo 11 en, was wir vorhaben. Wir wo 11 en verstärkt unsere Beziehungen k 1 ären. Es ist mir ein Anliegen, daß Auseinandersetzungen nicht nur über Sachproblemen rennen. Eine Basis zum miteinander Reden schaffen, auch wenn einem die Meinung des anderen nicht paßt. TB: Das läuft nur innerhalb der Partei? Pfei ffer: Es gibt aber einen Schneeba 11 effekt, wei 1 immer wieder Leute dazukommen. Kapf: Es muß sich in der Bewegung wesentlich mehr abspielen als in anderen Bewegungen , indem eine - mensch 1 i chere Situation erzeugt wird. Menschen sind pol itikmUde, wei 1 sie sich nicht angesprochen fühlen und keinen Kontakt zum anderen haben, der viel l eicht gleicher Meinung ist. Das man durchsetzt was man denkt, geht wahrscheinlich nicht anders,oder man geht gleich auf die Straße mit Plakaten, aber es wäre ein ruhigerer Weg. Rubl: Eine Motivation für mich ist auch, daß ein jeder ein Recht auf eine politische Heimat hat und ich hab in den etablierten Parteien nicht das Gefühl, das ich dort daheim bin. Ich habe es am ehesten in der AL. Kapf: Ich glaube, daß man in erster Linie gefühlsmäßig wählt TB: Liegt das nicht daran, das wir in den politischen Parteien viele Leute haben, wo das schwierig ist. Wenn > GARSTEN, RAIFFEISENSTAASS ' DIENSTAG-FREITAG SOO- J?! ~A~~FON 23016 , ""'1Ylv TAG 7 30 - )230

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2