Steyrer Tagebuch Nummer 25, Februar 1985

Gespräch TAGE.BUCH– GESPRÄCH lllit der Grün-Alternativen Liste Steyr Warum GAL? TB: Warum ist eine neue Partei in Steyr notwendig? Rubl: im Unterschied zu VGÖ und ALO? 11 TB: Nein, zu denen, die es in Steyr schon gibt. Es ist mit Arbeit verbunden zu Treffen zu gehen, ein Programm auszudenken •.• Rubl: das ist eine alte Geschichte, von der wir schon vor fUnf, sechs Jahren geredet haben. Einige Leute haben sich gesagt: Wir machen was eigenes, weil wir fUh l en uns zu wenig vertreten von dem, was in Steyr gemacht wir~ Das hat an Hand verschiedener Probleme angefangen, wie Schiffmeisterhaus, Wehrgraben, ... Kapf: Viel leicht auch weil man glaubt, daß die Leute die zu dieser Partei gehen, darin besser vertreten werden als bei den herkömm l i chen. Wei 1 man mensch 1i eh, persönlich viel mehr angesprochen wird, als bei den schwarzen, roten oder blauen oder dunkelrote~ · Rubl: Weil wir so viele negative Erfahrungen gemacht haben. Du kannst dich erinnern an die Resthof- Ini– tiative wie die niedergemacht worden sind oder welche in Gespräch mit der GrOn-Alternativen Liste Steyr Schwierigkeiten die Leute beim Projekt Arbeitslosen– Selbsthilfe gehabt haben, die ein Jahr gekämpft haben Steyr, am 26. Jänner 1984 und von der· Gemeinde überhaupt keine Unterstützung gekriegt haben. Erst auf Druck von Wien ist etwas Als Vetreter der GAL haben teilgenomme.n: Wolfgang passiert. Es ist wenig Verständnis für Anliegen, die (Jack) Rubl, Waltraud Pfeiffer, Karl Traxler, Erik wir haben, z.B.:im kulturellen Bereich. Hel leis, Kurt (Kapf) Apfelthaler TB: Wie wird die GAL da helfen? Was ändert sich, wenn Für das Steyrer Tagebuch wirkten: Rei nhard Kaufmann, die Leute, die sieh zuwenig vertreten fUh 1en, einen Oskar Holub, Timo Davogg, Heidi Derfl inger und Karl Vertreter/eine Vertreterin im Gemeinderat haben? Pragerstorfer (Fotos). Rubl: Erstens, daß wir mehr Informationen kriegen, was da drinnen 1äuft und sich die ausschnapsen. Aus der Vorbemerkung: Zeitung erfährt man das zu spät. • Das Tagebuch-Gespräch mit Vertretern der GAL Steyr hatte dadurch eine besonderen Charakter, daß Tagebuch– Mitarbeiter auch Mitglieder der GAL sind bzw. mit den GAL-Gründern gut bekannt sind. Auch auf gemeinsame politische und kulturelle Initiativ-en - dazu gehören unter anderem die Rettung des Schiffmeisterhauses, die Gründung des Vereins Basiskultur oder das Engangement für den Wehrgraben - können beide Seiten zurückblicken. Damit ist ein Interview in dem bisher gepflegten Stil schwer möglich. Es hat sich eher e·in Zwiegespräch (oder Streitgespräch) ergeben von dem wir nur etwa die erste Hälfte hier bringen. Die nicht gedruckte zweite Hälfte beinhaltet im wesentlichen eine Auseinandersetzung über die Form der Arbeit in der Partei. Hier haben GAL-Mitglieder und Tagebuch– und-GAL-Mitglieder die Gelegenheit zum Meinungstausch verwendet, was aber nicht mehr zum Interview se 1bst gehört. Kapf: Die Gewi Bheit, daß man direkter vertreten ist, weil sonst spielt sich alles am Wirtshaustisch ab und so hätte man einen ,der drinnen sitzt und vertritt, was wir glauben. Die Arbeitlosenselbsthilfe funktio– niert schon, die sind voll dabei. Das ist irrmerhin besser als wenn sie herumhängen und an einer staatli– chen Sache irgendwas werken. TB: Das gehört zum GAL-Bereich? Rubl: Es gehört dazu, daß man solche Initiativen fördert und unterstützt, soweit das geht und daß man gemeinsam viel leicht eher etwas erreichen kann, als wenn jede einzelne Gruppe für sich aufs Magistrat geht, wie z.B. der Frauennotruf, die auch schon ein Jahr oder 1änger hi ngeha 1ten werden. TB: Hat die ParteigrUndung diese Zusammenarbeit ge– fördert? >

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