Steyrer Tagebuch Nummer 24, Dezember 1984

4 Weihnachtsbrief ' Weihnachten ... und was nun? Einige Wxhen noch und dann glänzen s.i,e wieder, die · bunten Christbaumkugeln, die Augen der Kinder und die Geldtaschen. Die letzteren sind nämlich leer und es ist ihr schon etwas zerschlissenes Innenfutter, das Il\3.I1 nun glänzen sieht. Freuet Euch alle, Freuet Euch s$, denn kaufen sollt ihr inner rrehr. !teihnachten all üreral 1. Noch hängen keine Sterne ürer der Enge und k~in ''Stille Nacht, heilige Nacht will den, auf der Jagd nach Geschenken befindlichen, zum Kauf verleiten. Doch die ersten Prospekte mit dern Konterfei eines Engels oo.er eines !teihnachtsil\3.I1nes flattern schon ins Haus. Zwar nicht durch einen h.inmlischen sondern durch einen ganz pro– fanen Eloten zugestel 1t, ist es dennoch ihre ehrenvolle Aufgabe der Menschheit die freudige Elotschaft ihrer · großen Palette von Tteihnachtssonderangeboten zu ver– künden und ihre Schäfchen in Weihnachtsstimmung zu versetzen.. Denn nicht rrehr lange und die Einkaufssams– tage (eheffi:;tls Advent) ~en und mit ihrem alljähr- lichen Kamen beglücken. . Ihr leutlein kamet, ach kamet doch all und .bleibt beim Kaufen am Bal 1 ! Ist es nicht eine Freude durch die Stadt zu spazieren, wenn der .Schnee so leise rieselt und Il\3.I1 von freudig erregten Gesichtern, die auf das Kamen des Herrn warten, urrgeben ist ? Sp.iren sie noch inner diese. Sehnsucht, dieses µnheim– liche Ziehen in der Magengrube? · Gab es nicht ei~al etwas ~deres, etwas viel schöneres? Gedanken, Gefühle, Sehnsüchte werden wach. !teihnachten, die geweihte Nacht. Schneebeo.eckte, wie ' von Zucker ürerzogene rote Dächer, ein Sp:lZiergang durch die Stadt mit dem Duft von Bratäpfeln in der Nase, Menschen, die einmal mehr versuchen, ihren– Nächsten lieben. Ist es das, das wir uns so sehr wünschen? Einmal ruhig werden, sich besinnen und versuchen wirklich ein Mensch zu 9 ein. Einen Menschen zu beschenken ist sehr schön und ·doch darf nicht das Schenken und das Kaufen für uns gleich– sam !teihnachten bedeuten. !teihnachten, das Fest der Menschen crler doch der Konsurrenten ? ( Ich wünsche allen ein glückliches Fest, den Bev.ohnern von Steyr, wie auch allen anderen. Menschen dieser 1/elt. Nicht nur glücklich, sondern vor allem friedlich soll es sein. Und dann, ~ es glücklich und fried– lich mit Besinnung und Rµhe, auch mit Schenken, doch mit einem leisen und nicht wie bisher lauten S<;:henken verbunden ist, nur dann kann es wirklich ein Fest der Freude se~ Einen besinnlichen Advent und ein glückliches lteih– nachtsfest! eva fehringer, 17 Jahre Off,~tdruc·k „ Poto,at:z @ Werbed~ucksorten :' · Buctidtuck lnh.: Josef Hirner !;:benboder:i 136 4452 TERNBERG Tel. 07256/448 . ~ w, .tl Vermählungsanzeigen ,, e Ansichtskarten e Trauerdrucksorten e Geschäftsdrucl<sorten ' e Flugblätter . .l • Plakate u ..sw.

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