Steyrer Tagebuch Nummer 24, Dezember 1984
3 L rsrR· 11 Uhr im Rathaus ein Gespräch mit Steyrer Kommunal - &;1 &;j .••• ------------ - - -----------pol itikern hatten. Die "zwei diskret zurückhaltenden DIE STEYRER FPÖ WAR UNZUFRIEDEN MI T UN– SEREM BERICHT ÜBER IHR "BÜRGERSTANDL". .Hi~r i hre ungekUrzte Reakt i on , di e uns von e i ne r pe r fe kt en Par t e i be ri chtet: Dir. Mag. Dieter Grill lmayer Steyr, am 24.11.1984 Pressereferent der FPö-Steyr An die Redaktion des "STEYRER TAGEBUCHS" Postfach 174 4400 Steyr Sehr geehrte Damen und Herren ! Gehe ich recht in der Annahme, daß Sie mit Ihrer Zeitschrift auch insofern eine Alternative zu anderen ei~schlägigen Druckwerken bieten wollen, als Si~ sich der Wahrheit verpflichtet fühlen und aut' Meinungsmani– pulation verzichten wollen? Oder setzen Sie dieselben Mittel, die zu bekämpfen Sie vorgeben . selbst zur Durchsetzung alternativer Interessen ein? Zwei Vorfälle geben mir Anlaß, • letzteres zu befürch– t en. Im Vorjahr haben Sie einen Leserbrief von mir ohne Rückfrage um einen ganzen Absatz gekürzt und mit drei Rechtschreibfehlern versehen wiedergegeben. Wenn das nicht Absicht, sondern nur Schlamperei war, dann modifiziere ich meinen Vorwurf von oben in dem Sinn, daß Schlamperei weder kreativ noch alternativ, sondern eine Spielart von Oberflächlichkeit und Bequemlichkeit ist . Zum zweiten enthält Ihre letzte Folge auf Seite 25 ein Bild von unserem "Bürgerstandl" mit Kommentar, und beides stellt eine krasse Fehlinformation dar. Das Bild ist sicher nicht zwischen 9 Uhr und 11 Uhr dem Zeitintervall unserer Aktion, sondern wahrscheinlich erst nach 11 Uhr gemacht worden. Zu diesem Zeitpunkt war die Aktion abgesch l essen, da Staatssekretär Dr. Ferrari-Brunnenfeld und die Steyrer FPö-Funktionäre ab "BUrgerstandl" de r FPÖ am 6.10.1984: FPÖ-Lan– desge s chöftsfUhrer Erns t Fuchs im Gespr äch mi t dem BUrger, dahinter GR Eichhübl und Dir. Grillmayr Herren", von denen Sie schreiben, hatten nur mehr die Aufgabe, bis zum Abtransport der Schirme dieselben zu bewachen. Das restliche Info-Material war bereits in den Schachteln zum Abtransport verpackt, vorher lag es auf den zwei Ti s·chen. · Und nun noch zur Funktion des "Bürgerstandl", das i nzwi sehen in Steyr , schon siebenmal, zuletzt am 24.11.84, stattgefunden hat.Natürlich ist es eine An l aufste l l e für den Bürger, wo er seine Ideen und seine Vorschläge an die FPÖ- Gemeindepolitiker heran– tragen kann. Das verstehen wir ja schließlich unter Bürgernähe, in die Leute hi nei nzuhorchen, sieh nach ihren Bedürfnissen zu erkundigen und diese zu vertre– ten, ·nicht zu glauben, daß man ohnedies a l l es besser wisse utid dem Bürger gewisse Ideen aufzwing~ Daß wir aber darüber hinaus durchaus auch eigene Vor– ste l l ungen zur Steyrer Kommunalpolitik haben, können Sie dem beili egenden FPD-Pressedi enst entnehmen. Und in unserer Umweltpolitik können wir· es mit jedermann aufnehmen, der sich ehrlich und gewissenhaft mit den Problemen beschäftigt. Nur für den Weg ins Chaos können wir uns natürlich nicht entscheiden. Der politische Liberalismus, den meine Freunde und ich vertreten, ist die rationalste aller politischen Phi– losophien, und er ist daher auch extrem auf die Wahr– heit ve rpflichtet. Der Liberale wird stets versuchen . , der Wahrheit auf den Grund zu gehen, ihr so nahe als möglich zu kommen, un_d sie zur Grundlage politischer Entscheidungen zu machen. Die natürlichen Gegner des Liberalen sind alle, die manipulieren und indoktrinie– ren. Da wir daher ohnehin stets in de n Minderheit sind, kommt es uns auf ein paar Gegner mehr oder weniger nicht an. Jene vielen Liberalen, die sich in die Grün- und Al _terna ti vszene verirrt haben, werden wir aber weiterhin ansprechen und für uns zu gewinnen versuchen. Mit freundlichen Grüßen Dieter Grillmayr
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