Steyrer Tagebuch Nummer 22, Oktober 1984

die begriffe haben ihre begrifflichkeit verloren, sind entwertet, ihrer wirklich– -keit beraubt, verharmlost worden. 1 ich schau aus dem fenster und seh eine blaue milkakuh kleine milchigweiße atom– .-pi lze fressen. vom mond aus seh ich die erde mit wenzel gnattig(?) und friedrich nagilla(?), die soeben die nachrichten lesen: papst paul hat ein treffen mit kanadischen indianern und eskimos wegen schlechtwetter absagen müssen (ORF-nachrichten vom 19.9.) . atomkriege werden zum bloßen wort, zu vom himmel fallenden gugelhupfen. es ist uns gelungen die direkte vorstellung vom krieg/hunger/elend in etwas phantastisch– -es überzuführen . 2 alois mock spricht sich gegen atomkriege aus . DAS FINDEN WIR TOLL . auch tiundeskanzler sinowatz ist dagegen. DAS IST EBENSO TOLL . landeshauptmann ratzenböck ist gegen die tollwut in o . ö . und für ein umweltbewußtes schwertberg . 3 gesundheitsminister steyrer traut sich verbal haschischrauchen (stacher raucht zögernd mit), die österr . presse raucht dagegen steyrer eine an, der sich ent– -schuldigt und heroinersatzprogramme mit teuflischen beelzebuben vergleicht , und das staberl braucht gar nicht mehr zu– -schlagen. die giftler sind die, welche haschisch spritzen und opium trinken und die industrieschlote sind brave garanten fü"r erstklassige arbeitsplätze im kobernaußer– -wald. dort werden jetzt auch die hirsche verboten. röhren nur mit sondergenehmigung von lm haiden ansonntagen zwischen 6 und 7 gestattet. die angst ist 11.egratiooalisiert worden, drum gibt es nur eine kleine umweltverschmutzung, nur eine kleine vergiftung, nur niedrige meßwerte . im festland Österreich . das meer hört zu rauschen auf , schßut kurz auf die uhr, uöo jürgens singt 5 vor 12 und konstantin, der bayrische nachbar schaut auf den wecker.

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