Steyrer Tagebuch Nummer 20, Mai 1984

Literatur: Oliver Schmitsberger ltuep ;flllärcben Das h"us tfl~d au f einem. hügel, umgeben Von:!, stoppelf~ldern, nahe wan der wald, er färb te sich langsam bunt,leer war das haus,wie ein aJ. tBr., aus gedienter biene~korb.Es war ein haus -unter vielen: und dennoch ein haus fll),ein. An manchen tagen zog ein schwarm: von kleinen kometem an 21 den fenstern vorbei,vorbei an den verödeten balkonen und blinden schei berr,vorbei wie seltsame krähen.Am nebligen tagen in der dämm.e'I"U.llg; verirrte sich 8Uch manchmaJ. ein einsamer klein~r einzeln~r komet bil.S nahe Hns h8us,sie betraten es nie,sie blickten es von der ferne an. rneistens,nur selten aus der nähe.Es wohnte mi..emand mehr in dem haus, kaum jemals betret es ein wanderer,bloß ein al~er kochtopf lebt~ darin, sonst niemand.Einstück blaues emailgeschirn.Sonst nichts,nein,sona~ nichts, wir~<lich nicht, sowahr der wind an . den aJ. ten ziegeln . nütt.el im, und dBs tat er,und sie dennoch nicht: vom platiz warf,sowaltn die termitem a.n den holzsäulen der veranda nagten,und das -ta.ten sie,und diese doch nicht einstü rzte,sowahr jeden herbst am nahen wal.drand ein blatttnach . dem anderen zu boden fiel,die tiere bauteniihre neeten daraus,der wind spielte mit ihnen,verwehte sie,vom wi,nde verweht,ihnen war das ega.l,eie ließen es sich gefallen,sie ließen miit.eich geschehen was imme~ man wollte,sie weren einfa ch blätter,alte,nutzlose,bloß bunte,vom herbst= wind abgerissene blätter,wie man sie zu diesen zeit an jedem waldrand fin den k0 nnte, an jedem beliebigen. .: . Und d2.nn einmal wa.r das alte haus plötzlich verschwunden ,rricht mehr da ,einf .eh we e ,die spaziergänger schauten. verwundert über die stoppel= felder, die wanderer rieben sich ernüchtert die augen• die kometem· kamen vom rechten kurs ab, sie verirrten sich im all, sie waren·· ~ettungslos verloren, auch wenn kein nebel herrschte.Eines tages war also das alte, · herRbgekormnene, etwas verwahrloste haus nicht' vorhanden, das schien. · selts am,de.s wa r ungewohnt,.auch die tiere des waldes waren irnitiert,sie verga.ßen nester zu bauen aus den abgefallenen blättern,die blätter bedeckten den boden des waldrandes,er war bunt,die tiere standen und staunten,mit of fenem rnund,mit offenen mäulern gaffterr1sie,das haus war f 0rt,samt der termitenbefallenen veranda,es gab keinen zweifel daran, es w2r eine t 2.tsache.Für einen t a g.Am nächsten morgen saß der kochtopf, der b1 Ei.uem8ilierte,wieder auf dem balkon,blickte nachdenklich zum wa 1 .dr Bnd, de r wr-l drand r auschte,die blätter wurden bunt,sie färbtem sich, sie bunteten,nur se~ten kam ein wanderer oder komet vorbei,es lmackte i n de n brett e rn und bohlen der vens.nda.Es lma ckte eanz heimlich, so•, als ob es ni e,n[' >1. d nö ren sollte,und der alte kochtopf tat großzügigerweise , u ch s o, :=i l s ob er nichts gehört hätte,nichts besonderes zumindest„bloß allt9.c;lich es ,wenn man .so sagen da rf.Dann kam eines tages ein wanderer vorbei,e i n wanderer ganz in blau,er hatte keine hände,ihm fehlte der kopf,er wr r ei. nfo. ch blau,er hatte keine beine,er wanderte trotzdem, er ornl chte ke ine schuhe,er war von oben bis unten blau,er· hatte kein oben und unt en,er wa r ein wanderer und das reicht.Er betrat das haus, er sP h d8 '~ es bl au war,er sagte:- kochtopf,ich l~ebe dich,der alte koch to1:1f hö rte nicht,er saß auf der veranda,er glänzte in ema.il,er bliclcte abwechselnd auf seinen kompafl und auf die. sterne,er war beschäf ti e t,er r8uchte billige z_.igaretten,er lächelte.

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