Steyrer Tagebuch Nummer 20, Mai 1984

12 Wann : 24 . März 1984 , 9-18 Uhr Dominiksnerhaus Steyr Wo : Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Friede Steyr und Dominikanerhaus Referent: Teilnehmer: Beter Bilz , Wien 24 Frauen und Männer aus Stey– rer Friedensgruppen , EZA, Amnesty International, Ver– .söhnungsbund , KAB und Arbei– tern versc~iedener Betriebe. Am Vormittag hielt Peter Bilz ein Referat übe r die österreichische Rüstungsindustrie . Die wichtigsten Gründe für dere n Krise wur- ' 1 den dargestellt : Im Rüstungsboom der 70er Jahre fanden bis zu 20 . 000 Me nschen Arbeit . Durch die gr undsätzliche Änderung der Situa– tion auf den internationalen Waffenmärkten– seit der Präsidentschaft Reagens- und durch die gigantische Finanzkrise :. der Länder der 3 . Welt kam es zur Gefährdung tausender Ar– beitsp+ätze in der heimischen Rüstungsindu– strie . ( nachzulesen in : Peter Bilz, 'Öster– reichische Rüstungsindustrie - wozu ? , KSÖ– Nachrichten 6/84). Bearbeitete Fragen zum Referat In ~elchen Punkten wurde meine Auffas– sung bestätigt? Was war mir neu? Wa s will ich genauer wissen? Wo habe ich Zweifel? Die Er gebnisse ~er Arbeitsgruppen wurden zu Beginn des Nachmittags zusammengetragen . Da– bei zei gte sich vor allem , daß die Einschät– zung der derzei t igen Situation von allen ge– t e i lt wur de und die Notwendigkeit einer Um– rüstung für alle klar war. Friedensgruppe Viele Fragen wurden gestellt zu Möglich– keiten und Wegen der Umrtistung sowie nach Ursachen einiger Fehlentwicklungen . Im zweiten Teil seines Referates stellte Peter Pilz zwei praktizierte Modelle zur Um– rüstung vor : Mo~~!!_!~ (sehr verkürzt zusammengefaßt), Beispiel IG-Metall , BRD . - gewählte Vertreter/Vertrauensleute für Um– rüstung gewinnen - Beschlußlage schaffen, mit Gewerkschafts– strukturen arbeiten, betrieblicne Schwer– punkte setzen - alternative Produkte diskutieren, litarbei- te~ immer in Umrüstung einbeziehen Modell_II : Beispiel Lucas Aerospace, GB . - sog . 'Alternati~planstrategie' - kollektive Suche von Alternativen von Pro- dukten und Produktionsweisen bezieht Gewerkschaft indirekter ein Wichtige Gesichtspunkte dabei sind z . B.: • Bisher werden viele Bedürfnisse im Über– fluß befriedigt . Es sollen nun andere kollektive, gesellschaftliche Bedürfnisse, die bisher zu wenig einbezogen wurden, befriedigt werden . Dabei sind vor allem Fragen der Verkehrs-, Energ~e- und Sozial– versorgung gemei nt . • Wenn Bewegungen zur Umrüstung in Betrieben möglich sind , ' dann sollen vor allem Erfah– rungen anderer Alternativplanbetr iebe ein-· b~zogen und von außen unterstütz t werden . • Da das Management - vor allem in Rüstungs– betrieben - sehr spezialisiert ist, ist es notwendig, entsprechende andere Fachkräfte zu finden und i n den Prozeß der Um rüstung einzubeziehen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2