Steyrer Tagebuch Nummer 18, Februar/März 1984
HINTERGEBIRGE , ein ethischer Prüfstein für unsere ukunft . - Trotz aller Diskussionen hat man das Ge fühl, daß die Leute eigentlich nicht recht wissen, was da eigentlich verhan– delt wird und entschieden werden soll . Die Erhaltung der Arbeitsplätze, die Sorge , den aufgebauten Wohlstand zu er– halten und seine sonstigen Bedürfnisse zu stillen, läßt uns kaum noch Zeitsich auch dem Umweltproblem zuzuwenden. Da •erden beim Bau des Kraftwerkes neue Arbeitsplätze versprochen, obwohl man von der schlechten Auftragslage der Bau wirtschaft weiß , daO sie doch froh ist, wenn sie ihr StammDcrsonal beschäftigen ka . Der Druck der Politiker auf die breite Masse, von der sie annehmen, daß sie versunken vor ihren f ernsehgeräten schlummern, und kritiklos alles auf– nehmen, zu faul sich selbst eine eigene Meinung zu bilden . Man schließt wirt– schaftlich unrentable Geschäfte ab, um der Masse das Gefühl der Verantwotung zu vermitteln, man nährt langsam die leichtgläubigen mit allen erdenklichen sozialen Verlockungen. Die steuerlichen Abzüge für soziale Leistungen am Lohn– zettel stimmen einen noch immmer nicht nachdenklich, dünn noch reicht das Geld um seine Abhängigkeit zu bezahlen. Doch der Widerstand gegen diese Form des Regiert-we rde ns "JJächst. Dort und da sprießen neue Blumen und Menschen aus der schon fast zubetonierten Landschaft, Ein neues Bewußtsein macht sich bei vielen bemerkbar, die bereit sind, nicht im Widerspruch mit der Natur zu leben , Unterstützen Wir deshalb nicht ein schon fast zu einem Familienbetrieb ausge– wachsenes Unternehmen, das sich auf unsere kosten löhne ausbezahlt, von denen der durchschnittliche Arbeit - nehmer nur träumen kann. Eine In- stitution, die nicht fähig ist, wirt– schaftlich zu planen und die immer wieder versucht uns eine Natur aus zweiter Hand zu verkaufen , die doch nur (ür k~rze · Zeit lebensfähig ist, Und dann gehts bei all dem Gerede um die Möglichkeit durch ein neues • Pro– gramm der Naturschutzvereine , das Ge– biet vor einer radikalen Wirtschaft – lichen Vermarktung zu schützen . Es soll als Erholungsraum erhalten' bleiben. Wir müssen deshalb beginnen bewußter mit unserer Umwelt zu leben , Wir müssen anfangen die Natur nicht überhebiich zu betrachten und zu zerstören, sondern eine Ehrfurcht vor jeder Art des Seins zu entwickeln . Wir sind es der Natur schuldig, für sie zu kämpfen , Weil sie uns leben gibt, vor allem aber, weil wir ein Teil von ihr sind . Drehen wir also das Licht ab, und schauen wir uns lieber die noch vor– handene Natur an . Heinz Ofner LIEBE T A G E B U C H L E ! In unserer Jännernummer wur– de an dieser Stelle ein Le– serbrief zur Entstehung des 'WIA Z'HAUS' abgedruckt . Trotz dessen unvertretbaren Inhalts ist uns das in der Hektik des Zusammenstellens passiert . Wir wurden dafür mit Recht kritisiert. Die Redaktion des STEYRER TAGEBUCH stellt hiermit aus– drücklich fest, daß sie sich nicht mit dem Inhalt dieses Leserbriefes identifiziert. Wir haben daher auch die In– haberin des 'WIA Z'HAUS ' in aller Form um Entschuldigung gebeten. Die Redaktion. 1
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