Steyrer Tagebuch Nummer 18, Februar/März 1984

24 UMWELT Gemeinsame Presseaussendung der ALOÖ und der Initiative OBERES KREMSTAL zum geplanten Bau der Pyhrnautobahn . vJir geben zu det von Bauten:ninister Karl Sekanina am 26 . Jänner ir. Klaus vorgestllten Trassenführung der Pyhrnautobahn folgende Stellungnahme ab : 1) Die Pyhranautobahn ist nicht ver - kehrsnotwendig : - - Derqrophezeite Verkeh rsz uwachs ,auf d&r PyhrnbundesstraOe ist nach Fertigstell ung der deutschen Autobahn bis Suben bislang ausgeblieben . Beobachtungen nach war der PKW- Verkehr im abgelauf– enen Jahr sogar rückl äufig . Da mit der nichtganz ausgelasteten Tauernautobahn bereits, ein Transitweg nach Jugos- lavien ,errichtet wurde , sollte von österreichischer Seite damit dem inter nationalen Verkehr genüge yetan sein , 2) Die Pyhrnautobahn schafft keine Arbeitsplätze : Uer Straßenbau bringt zwar eine Aus – lastung der Maschinen für die Bau– firmen, benöligt aber relativ wenige Ar bei tskrä fte . Die l'-laschinen bei den Autobahnbaustellen in· Spital a Pyhrn und Windischgarsten sind durchwegs -aus dem Ausland . icht ei~nal die Lastkraftwayen stammen aus den krisen– geschüttelten Steyr - l:/erken . Arbeits– kräf tei ntensi v ist hingegen der Wohnungsbau . Hier könnten nicht nur für arbeitslose Bauarbeiter , sondern auch für zahlreiche Kleinbelriebe Arbeitspl~tze geschafffen werden . 3) Auch c..iie Spnrvaria ,te der Pyhrn– autobahn ist nicht unl\l1eltfreundlich : vJenn die "Sµa rvariante" die Umwelt auch weniger zerstört als die soge– nannte Amtstrasse , so kann sie noch lange nicht als umweltfreundlich gelten . Hanqtrassen und hohe Ein– schnitte sind gewaltige Eingriffe in die atur . Der ''Tatraum" , die Streifen beidseits der Autobahn, der sich durch erhöhte Lärmbelastung und Abgas– konzentration auszeichnet , dokumentiert diese "Umweltfreundlichkeit II deut – lich . 4) Die Pyhrnautobahn bringt keinen Vorteil für den Fremdenverkehr :-- Nach Meinung der internationalen Fach– leute sind gut ausgebaute Zubringer– straßen für den Fremdenverkehr wichtig eine Autobahn neben der bestehenden ' Bundesstraße würde aber in dem engen Krems - Steyr - Teichltal den Erhol ungs– wert dieses Raumes wesentlich verringern Die Pyhrmautobahn brächte demnach Vor – teile für den Fremdenverkehr , jedoch nicht im Priel - Pyhrngebiet, sondern in den Fremdenverkehrsgebieten Jugos– laviens und Griechenl ands . 5) Bei der Planung gibt es keine Ko – ordination und kein fin anzielles Kon– zept : Für die Pyhrnautobahn konnte keine Kosten- utzenrechnung und kein Finanz– konzept vorgelegt werden . Es besteht keine Koordination zwischen dem derzeit betriebenen großzügigen Ausbau der Bundes– straße und der parallel geplanten Auto– bahn . Aufgrund dieser Punkte erscheint uns eine Pyhrnautobahn als sinnlos und unwirtschaftlich . Wir treten für den weiteren Ausbau der Pyhrnbundesstraße ein, in der Form . ' wie er bereits über weite Strecken durchgeführt wurde . Wir sind für Umfahrungen einzelner Orte (z . B. Micheldort) und jie Errichtung von Fußgänger und Fahrradwegen zwischen benac~barten Orten . vlir fordern weiters den Ausbau der Eisenbah~strecke Linz-GRaz , Eine frequente und schnelle Zugsverbindung bringt eine weitere Entlastung der Straße und ist eine umweltfreundlichere und billigere Möglichkeit Menschen und Güter zu transportieren . Wir verlangen von den eingesparten Geldern in Milliardenhöhe lO~o Erfin.derlohn . Reiter Helmut Initiative Oberes Kremstal Dr . Gerhard Schwarz ALUÖ

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2