Steyrer Tagebuch Nummer 18, Februar/März 1984

UMWEL(OD)T Grünner : • Ich betone die einhellige Auffassung des zwei Fraktionen, zu diesen Projekt . • Der heutige Beschluß ist kein Baube– schluß . • Es sind noch energiewirtschaftliche Berechnungen nutwedig . Wir haben keine Freude an den Eingiffen • doch wirbraucher.Spitzenstrom und \rlasserkraft ist nun einmal die umwelt– freundlichste Energie. (Sonnenenergie?, Windenergie?) Hinter dem LH Dr. Josef Ratzenböck und LHstv Dr. Karl Grünner gaben in einer gemeinsamen Pressekonferenz grünes Licht für die Vorbereitungen zum Bau der Speicher– mauern im Reichraminger Hintergebirge . Die gemeinsame Pressekonferenz erweckte den Anschein, als ob den Herrn bei der Entscheidung doch nicht ganz wohl war . Der rote Häuptling paßte auf den schwarzen Landesfürsten auf (und vielleicht auch umgekehrt), daß nicht doch noch einer der beiden vom gemeinsamen Beschluß abrückt und sich als "wahrer" Naturschützer politisch zu profilieren versucht, wie es der niederösterreichische LH im Falle der Kamptalstauseen tat. Der gemeinsame Beschluß zeigt auch, daß in Oberösterreich die Machtstrukturen iw. Hintergrund viel stärkeren Einfluß haben als man allgemeinenannimmt . OKA - Generaldirektor Dr. Erwin Wenzl war immerhin jahrelang der starke Mann in der ÖVP Oberösterreichs und in der Oö Landesregierung. Es ist für eine starkein vielen Gremien verwurzelte Per– sönlichkeit sicher nicht schwierig, ihren Einfluß im Interesse der Funktion in der OKA überdurchschnittlich zur Geltung zu bringen. Ebenso ist auch das Wort des Gewerk– schafts- und Arbeiterkammerbosses Fritz Freischlag in der SPÖ von Oberösterreich außerordentlich gewichtig, sind doch sehr vieleParteifuntionäre auf das Wohlwollen der Gewerkschafter angewiesen bzw . sind die meisten Parteifunktionäre auch Gewerkschaftsfunktionäre , Wer wundert sich daher, wenn Dr . K. Grünner die Ansicht der Gewerkschaft der Oau- und Holzarbeiter bei dieser Ent– scheidung vehement vertreten hat? Was macht man aber , wenn alle Flüße ver– baut sind? Vielleicht wird dann bean– tragt, die Wiesen und Felder zwischen Anschließend wurden die anwesenden Journalisten zu einem Mittagessen eingeladen, auch ich, Mit einem flauen Gefühl in der Magengrube lehnte ich jedoch dankend ab. Mag. Herbert Heiml Linz und Steyr zu verbetonieren? Die Jugend des Ennstales spricht sich zum überwiegenden Teil gegen den Bau der Staumauern ein, aber die dienst– habende Politikergeneration nimmt die Wünsche der Jugend nic~t zur Kenntnis . Es ist daher zu befürchten, daß diese Jugend außerhalb der etablierten Parteien stehenbleibt, weil sie sich von diesen nicht vertreten fühlt. Vielleicht sitzen in einigen Jahren in unseren Parteien nur mehr die alten~ Herrn und einige karrieresüchtige, protektionssuchende Junge und jene, denen es nicht um Geld und Protektion geht, stehen (viellicht frustriert) außerhalb. Es ist zu hoffen, daß sich die etablier– ten Parteien dieser Jugend, die eine in ihrer Gesamtheit lebenswerte Welt sucht, doch noch ~nnehmen, bevor es zur Ausbildung neuer politischer Strukturen kommt, die das Zusammen– leben sicher schwieriger machen . RED.

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