Steyrer Tagebuch Nummer 18, Februar/März 1984

/"J v ______,--------..r-- __ 22~\---------------~~ : ~ ~~c-? - ) UMWELT - Hintergebirge o 1 --------------------~ &!";G::'-~- u"--'-<'~-::,:~~ ..... ARGE Hintergebirge am 14 . 2 . 1984 in Linz . Durch einen Zufall erfuh r en wir am Montagabend , daß die Landes r egierung für Dienstag eine außerordentliche Sitzung (der Landesregierung) mit anschließender Pressekonferenz angesetzt hat . Aufgrund der letzten Ereignisse konnte dies nur eines heißen : Die Landesregierung will das durch das Gutachten gefährdete Kraftwerksprojekt noch vor der Ver– öffentlichung des Gutachtens (am uonnerstag) wieder in Gang bringen! Darau f hin organisierten wir einen Massen– besuch des dienstäglichen Sprechtages von LH Ratzenböck . Im folg nden sind dessen wichtigste Aussagen zusammen– gefaßt : • Heute wird in einer Regierungssitzung die~ordnungsgemäße"Weiterführung des Projektes beschlosser, . (offenbar nur mehr ein Formalakt) . • Ich wäre froh, wenn wir das Kraftwerk nicht bauen müßten . Leider brauchen wir im Winter mehr Strom , um den Hausbrand und somit den sauren Regen zu vermindern . (rlit Energiesparen ging's schneller und billiger . ) • Dies ist ein Fall, wo man Ökologie über den Naturschutz stellen muß . (Ökologie gegen Naturschutz ausspielt, sofern beide überhaupt zu trennen sind . )(Anm . d . Red .: ? ?) • Wenn die geologischen Voraussetzungen (z . B. Erdbebengefahr) nicht gegeben sind, wird nicht gebaut , (Das KW läge auf einer Beben linie ; Starkbeben von Molln 1967) _ • Sie sind eingeladen, bei der Gestaltung der Staumauer mitzuarbeiten( . • • ) • Ich glaube, wenn ich so Jung wäre wie ihr, würde ich auch an eurer Seite stehen (!,?) • Irgendjemand muß ja entscheiden . • Was wohl der Herrgott an meiner Stelle tun würde . (t ) bzw . (arren) • Ich danke euch trotzdem für euren Ein– satz! Auf die Frage , _ob er sich für die Veröffentlichung der Flutwellenberechnung (noch vor dem Baubeschluß) einsetzen werde erhielten wir keine Antwort . Noch vor der Pressekonferenz der LR konnten wir eine imp r ovisierte Presse– konferenz mit folgendem Inhalt abhalten : • Empörende und verfrühte Interpretation des Gutachtens du r ch die LR . • Ergebnisse des Sprechtages • Androhung der Bildung einer Heimat - liste in Großraming zur Verhinderung des Kraftwerks . • Oö Alternative und Grüne werden bei Landtagswahlen zur Zusammenarbeit gezwungen , Dann marschierten wir geschlossen zur Pressekonferenz der Landesregierung . Ich konnte durch die persönliche Intervention von LH Ratzenböck als Korrespondent des Hintergebirgskuriers daran teilnehmen . Ratzenböck : • Die Landesregierung hat beschlossen, das Bewilligungsverfahren weiterlaufen zulassen . •Wir haben das Gutachten eingehend stu– diert . Es enthält Hinweise auf äußerst wertvolle Gebiete . Wir haben das Gut– achten nicht entwertet, nur geht aus (/ / l ihm nicht schlüssig hervor, daß das Kraftwerk nicht zu bauen ist . • Ob das KW gebaut wird, entscheiden die weiteren Verfahren und strengen Prüfungen bei denen das Gutachten eine große Rolle spielen wird . • Es wird eine strenge Prüfung der geologischen (Erdbeben und Gesteins- durchlässigkeit) und der hydrologischen Gegebenheiten (Sicherung der Speicher– füllung) vor ge nommen . Ebenso eine strenge Wi rtschaftlichkeitsprüfung . •Das Verfahren soll zügig ablaufen, und im Spätsommer/Frühher6st abgeschlossen sein . t Ein Laufkraftwerk im HGB hätte ich unter– sagt . •Es gibt Planungen der LR zur weiteren Entwicklung des betroffenen Gebietes unter der Vorraussetzung der Verwirk– lichung des KW . •Wir haben keine Freude an den Eingiffen und haben uns auch Gedanken gemacht , wie das Gebiet zu erhalten ist . (! !)

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