Steyrer Tagebuch Nummer 17, Jänner 1984
schlimmsten Falle müßte natürlich die Gemei nde einspringen , doch ~omentan sind wir in Steyr nicht, darauf ange– wiesen . TAGEBAUCH : Machen sie also keine Verluste? ANIBAS : Wir machen schon Verluste, aber zu den Stadtwerken gehören auch Wasserwerk, Gaswerk und das Bestattungsunternehemen . Wir müssen unser Defizit mit Gewinn aus diesen Sparten wieder ausgleichen . So~llte es zu Überschüssen kommen , wäre es umge- kehrt . · Fernziele : ~- r! TAGEBUCH : Im Ausland (FRankreich , )~~~ gibt es schon Städte, in denen man ~a= ~ Zentrum (fast) nur mehr mit Bussen er- reichen kann . Wäre das für Steyr eine Möglichkeit ; ? A IBAS : Die topographl ehe Lage von Steyr spricht dagegen . Mit den vielen Steigungen können wir einige Arten von Bussen gar nicht einsetzen . Citybus - autofreier Stadtplatz : A IBAS : Daher ist auch die Einführung eines Citybusses nicht möglich . Die Steyrer Werke würden zwar gerne einen verkaufen, sie haben uns das auch schon angeboten; die Gasmotoren haben aber eine derart geringe Leistungsfähigkeit, daß sie am Berg ein reines Verkehrshindernis wären. Man könnte eina1Dieselmotor verwenden, aber dann kann man gleich bei den jetzigen Bussen bleiben . Der größere Fassungsraum ist sogar für die Leute praktischer . ach dazu ist der Diesel zwar ein optisch belastendes Element, aber seine Abgase sind sicherlich nicht so gesundheitsschädlich wie Benzinabgase . TAGEBUCH: An einen Citybus wäre also nur dann zu denken, wenn er im Rahmen eines autofreien Stadtplatzes die Verbindung zwischen Autostraßen und Zentrum her– stellt (z . B. Eisenbundesstraße - Stadt– platz - Schlüsselhofstraße - Blümelhuber– straße) 9 A IBAS : Ein autofreier Stadtplatz fällt nicht in unsere Kompetenz , das ist eine ßngelegen– heit der zuständigen Magistratsabteilung (Städte-, Straße'planung) . Die Überlegungen d,zu sjnd mein~Wissens nach schon lange angestellt worden , nur hat man in jeder anderen StadtFußgängerzonen mit Parallel– straße . Das gibt es in Steyr nicht, es ist entweder eine Steigung oder ein Fluß dazwischen . Eine Fußgeh~one würde so von der Bevölkerung nicht angenommen . Da- durch würde es kaum möglich sein , den Stadtplatz vollkommen autofrei zu behkommen •. TAGEBUCH : Herr Anibas, wir danken für das Interview . Efhandelt sich dabei um eine Aktion, die in einigen Ländern schon große Erfolge brachte. Das Prinzip ist, Druck auf die E - Wirtschaft auszuüben, um sie zur Gesprächsbereitschaft zu zwingen . Bezahlen sie ihre Stromrechnung nicht länger per Erlagschein! Benutzen sie die Zahlscheine der E - Ge– sellschaft ! überzahlen sie ihre [nergierechnung und fordern sie den Restbetrag zurück! Bezahlen sie direkt bei der zuständigen E- Gesellschaft! Zahlen sie ihre Energierechnung häuserweise! Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt ••• ichtig: Benachrichtigen sie die zuständigen Stellen von ihrem Vorhaben und warum sie sich an der Aktion beteiligen! "BU TE HILFE 11 Postfach 208, 1191 Wien
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