Steyrer Tagebuch Nummer 17, Jänner 1984

Verkehrsbetriebe A IBAS: Nein , wenn man von Münichholz nach Chritkindl fähr t, muß man zweimal bezahlen oder die von uns angebotenen Linien be– nützen . Außerdem ist die Siedl ung in Christ· kindl so klein , daß höchstens 10 bis 12 Leute pro Bus fahren . TAGEBUCH : Stimmt das auch für die Büci:mayr – siedlung? TAGEBUCH : Also f ahren s.ie.doch lieber mi t großen leeren Bussen? A IBAS : Ja , da wir in Steyr überhaupt nicht vorhersagen können, wann es zu Stoßzeiten kommt . Stoßzeiten : A IBAS : Es gibt gewisse Sl·oßzeiten , die vor– herprogrammiert sind , wie Schulbeginn und A IBAS : Das ist ein anderes Problem ; weil wir teilweise über niederösterreichisches Gebietfahren müßten, was über die normale Konzession hinausgehen würde . Außerdem --- - ende, oder um 6 Uhr abends ,; darüberhinaus -~- ,. ist eine Vorhersage unmöglich, an einem Tag sind die Straßenverhältnisse dort so , daß ein Bus nicht durch die Siedlungen geschick· werden kann . Ein Bus braucht eine Mindest – straßenbreite ~on 2, SOMetern, was auch in der Waldrandsiedl ung immer wieder zu Schwierigkeiten durch parkende Autos führt Auch St . Ulrich liegt außerhalb des Stadt– gebietes und wir dürfen normalerweise nicht hinfahren . (Kraftfar,linienegesetz) . Es wäre zwar eine Sondergenehmigung mög- ist der Bus leer, an einem anderen voll . Wir haben Statistiken in jeder Hinsicht ge– macht , nicht einmal an Markttagen ist die Frequenz stabil . Auch wenn es von den Be– triebskosten vorteilhaft wäre , manchmal kleinere Busse zu führen, ist es einfach von der Fioanzierung her nicht möglich . TAGEBUCH : Ist die Tendenz eher dahingehend , einen größeren als eine kleineren Bus zu kaufen? lich, wie z . B. in Klagenfurt , aber auch di A IBAS : Ja, denn man muß umdenken,man hat Lage von St . Ulrich läßt die Fragenach früher die großen Autobusse kleiner ge - H~ltestellen und Umkehrpl ätzen offen . Das baut ah heute (20 - 25 Leute weniger Fas - ist eine Kostenfrage : Wenn man bedenkt , daß sungsvermögen bei gleichem Energiever- eine Haltestelle ca . S 100 . 000 ,-- kostet , ~ ~ brauch) . In diesem Fall ist ein größerer muß man sich fragen, wie lange es dauert, Autobus für die Leute praktischer und bis diese Kosten wieder eingebracht werden . . bequemer . Ich erwarte nicht , daß eine neue Linie ein rt---;,,Wir haben von den Steyr- Daimler - Puch einen Riesengeschäft wird, aber es sollten zu - Europabus gekauft . Das ist auf diesem Ge- mindest die Personalkosten abgedeckt werden biet so ziemlich der größte , den es gibt . denn warum sollte jemand aus Münichholz , Er wird auf der Linie Tabor eingesetzt . dessen Linie gut ausgelastet ist, mit seinem f Anteil Linien mitfinanzieren , wo nur 3 bis H 4 Leute fahren . N Mehr kleine Busse , statt großen leeren : TAGEBUCH : Wenn nur weinige Leute fahren, wäre es nicht günstiger , Busse einzusetzen , die dann möglicherweise öfter fahren könnten? A IBAS : Diese Überlegungungen wurden zwar schon oft angestellt , doch man bräuchte doppelt soviele Busse , gleichviel große wie kleine . Dabei kostet ein normaler Bus ohne LIST S 1 , 8 Mil ., und außerdem muß der Fahrer irgendwo den Bus wechslen . Ein zu– sätzlich Beschäftigter wäre notwendig , um den 3us aus der Ga rage zu bringen, was als Arbeitsplatzbeschaffung ja günstig wäre aber wir müssen ja auch unsre Verluste in Grenzen halten . Daher ist die Idee nicht durchführbar! A l B TAGEBUCH : Können sie angeben , wieviel Prozent der Steyrer Bevölkerung die Busse benützen? A IBAS : ain , das kann man so nicht sagen . Wir wissen nur, daß es zwischen 3 ,3 und 3 ,4 Mlo . Fahrgäste pro Jahr sind . Die Zahl war einige Jahre rückläufig , im heurige~ Jahr ansieh gleichbleibend , in den letzten Monaten konnte man schon eine Aufwärts– entwicklung feststellen . Möglicherweise ist die auf die derzeitge wirschaftliche Situa– tion zurückzuführen , daß z . B. Haushalte, die bisher 2 Autos hatten , eines ver- kaufen mußten . Vielleicht sind auch bei einigen Leuten die Sparappelle der Auto– fahrerklubs u . dgl . auf fruchtbaren Boden gefallen . TAGEBUCH: Stimmt es , daß die Schüler die größte Gruppe der Fahrgäste darstellt?

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