Steyrer Tagebuch Nummer 17, Jänner 1984

Polizei so zärtlich umarmt zu werden wie daselbst , Seither denke ich , die Leute die immer so ängstlich nur ja nichts mit der Polizei zu tun haben wollen , lassen sich etwas Gutes entgehen . Und die Regier ungsmitglieder? Entkomme~ dem tberfall indem sie zu Fuß durch du Enge Gasse z~m Rathaus pilgern . Mit dem Bostbus schicken sie die Reporter durch die Gefahrenzone . Die Polit - show läuft wie geplant ab . Wieder einmal hat die Ordnugn der . Zügellosigkeit standgehalten und ward l M weiteren die Demokratur vor der Demokra – tie gerettet . Nicaragua ist den Ei nsatz wert . Am letzten Montag wurde es fix : Ober– österreicher brechen auf , um bei der Kaffee - und Baumwollernte zu helfen . 4 davon sind aus Braunau, wo es eine große Solidaritätsgruppe für Nicaragua gibt , 3 Leute kommen aus Linz und ich aus Steyr . Die Auswahl der Leute er– folgte nach dem Prinzip . 50% Frauen zu 50 %Männer . Ei n wesentliches Element bildete auch die Zugehörig– keit zu verschiedenen Gruppen und Parteien, um später eine gute Öffentlichkeitsarbeit in Österreich aufbauen zu können . Für mich war es sehr schön, wie die Zusammenstellung der Oberösterreicher stattgefunden hat . Sämtliche Interessenten wurden zu einer Gesprächsrunde eingeladen und dort wurde nach einer langen Diskussion die Teilnehmer festgelegt , wobei Über – einstimmung bei der Reihung erfolgte . Zu den Aufgaben dieser zweiten Arbeits– gruppe , die noch keinen Namen hat : 1. In Nicaragua beginnt im Februar die Baumwollernte , dabei zu helfen wird unsere erste Aufgabe sein . 2 . Ist es für andere Länder politisch nicht so einfach in Nicaragua einzu– fallen , wenn viele Leute aus demo– kratischen Statten Europas Augen– zeugen sind . 3 , Den Demokratisierungsprozess eines Staates kennenzulernen und zu unter– stützen , und dadurch eine gute Öffentlich– keitsarbeit in Österreich leisten zu können . 25 PS : Es hat uns zwar niemand nach dem Zweck gefragt , aber der Herr Major Block ~at sich in der Presse gefreut, der Regierung eine unangenehme Situation mit den K/ - Gegnern zu ersparen , (Wieso nimmt er eigentlich an, daß die Konfontation , die ihm unangenehm ist , es auch der Regierung sein muß?) Ich wüßte gern , ob ihn die Verhinderung eines demokratischen Engagements ebenso freut . 6i vs, j Eine 90%ige persönliche Sicherheit jedes Einzelnen wurde durch die vom Volk be– stimmte Partei der Sandinisten gewähr– leistet , Die Brigade wird hauptsächlich im Inneren de s Landes eingesetzt , da in den Grenzgebieten immer wieder Anhänger des ehemaligen Diktators Somoza , die von Honduras und CostaRica ins Land ein– sickern , Menscheo bei der Ernte töte. Für die geleistete Arbeit wir eine Rundfahrt zum Kennenlernen von icaragua . Der Flug , den wir selbst be– zahlen , kostet S 12 . 500, --. Die Unter – bringung , sowie die Verpflegung ist gratis . Für viele ist es ein besonderes Erlebnis ein Land durch Arbeit und Solidarität mit dem Volk kennenzulernen . icht als Foto- und Konsumtourist . In Steyr gibt es eine Brillenaktion für icaragua . Brillen die ni _cht mehr ge– braucht werden , können am Wiesefeldplatz 13 (Lebensmittelgeschäft DETL) abgegeben werden . 'R,QIW' 0 $ e. r r~ at\ l> GscRNAS 25.2. 31t 8H ffLU~ PAVL AVToBUS gRvc~RAND