Steyrer Tagebuch Nummer 17, Jänner 1984

Aktuelles vom Hintergebirge Regierungsklausur. Wir suchten das Gespräch mit Sinowatz , Steyrer und Steger . Zu diesem Zweck gingen Vertreter von Basisgruppe und Aktionsgemeinschaft "Rettet das Hinter– gebirge" am 11. 1. 84 in die Gasthäuser . Der Her~Bundeskanzler gewährte uns eine etwa lOminütige Audienz im Tabor– restaurant zusammen mit Arbeitern . Wir ersuchten ihn , nicht zuzulassen , daß das Arbeitsplatza r gument gegen den Natur – schutz ausgespielt wird . Unlustig brummelndgab er zu , daß wohl kein einzige~ Steyrwerke Arbeiter · bei einem eventuellen Kraftwerksbau im Hintergebirge be– schäftigt werden würde . ER meinte aber , auch die Bauwirtschaft brauche Arbeit . Auf das Argument hin , daß mit diesem Großprojekt die Probleme der Baufirmen nicht gelöst würden , daß es nur einen Auf- _schubbedeutet , daß man nicht ewig so weiterbetonieren könne, antwortet.e er mit einrer vagen Umschreibung der Nach– kriegs (Vorkriegs?) philosophie vom Wirtschaftswachstum, oberflächlich verbrämt mit ein paar Bemerkungen über die angeblich daran geknüpften Verbesseru gen der Lebensqualität . Positive Bilanz · bleibt, daß er uns gesehen, daß er vom Hintergebirge gehört hat . (Wir über– reichten ihm auch Informationsmaterial . ) Der Besuch bei Minister STeyrer in der "Diele am Berg" verlief wirklich er– freulich. Er setztl.!sich gleich am Anfang, eine dreiviertelstunde lang zu unseren Leuten, und versprach, er werde sich das Gebiet anschauen, und auch Minister Haiden ersuchen, ihn zu begleiten, und dit Erklärung des Projekts zum bevorzugten Wasserbau keinesfalls vor diesem Lokalaugenschein abzugeben . An Min . Haiden im Gasthaus Grabner in St. Ulrich war an diesem Abend nicht her– anzukommen, erst beim Hinausgehen ließ er sich herbei, Informationsmaterial entgegenzunehmen . Laut seiner Aussage, aus uns unerfindlichen Gründen, hätte er über Hainburg gerne gesprochen, über das Hintergebierg aber nicht . Handelsminister Steger hatte erst am Donnerstagabend eineVeranstaltung und zwar mit Wirtschaftstreibenden. Das war begreiflicherweise kein sehr günstiger Rahmen für unsere Vertreter ~ sodaß sich der Erfolg hier im Wesentlichen darauf beschränkte , daß er ihre Existenz zur Kenntnis nahm . Etliche Leute der FPÖ waren am 12 . 1 . im Hintergebirge, von einem Vertreter der Aktionsgemeinschaft begleitet . Sie dürften , z . T: zumindest , sehr beeindruckt gewesen sein . Ein STS hat angeblich gesagt ."Wenn das bei mir zu Hause wäre , lassert ich mi r' s auch nicht wegnehmen . " Weiter EReignisse im Rahmen der Regierungsklausur (wie wir dieReg– ierung umgeleitet haben, und wie sie eingesperrt wurde) sind in einem anderen Artikel dieser hoch– brisantenNummer geschildert . 23 TREFFEN ZUR PLANUNG DES AKTIONSTAGES Wir kamen am 13 . 1 . im Gasth . Mader zusammen . Ungef . 35 Leute aus einem großen Teil der Vereine, die sich als BFN (Bürger für einen National– rark Hi - ge . ) zusammengeschlossen haben . Es wurde beschlossen : 1 . Der Aktionstag mit Abendveranstal – tung findet am Mo . , dem 27 . 2 . statt . 2 . Schon in der ganzen davor liegen– den Woche wird in der Landstraße ein Införmationsstand unterhalten . Am Fr ., Sa . auf jeden Fall am Mo . gibt es hier neben viel Information auch Speckbrote u . Most (Naturalspenden erbeten! ! ) • 3 . Der Aktionstag spielt sich in der Landstraße rund um den Info-Stand , druch möglichst vrele Leute möglichst weit ausgedehnt , ab. 5 . Plakatständer werden zur Ankündi– gung aufgestellt . 6. An mindestends einem So . vor dem Aktionstag wollen Tourengeher in einer möglichst auffälligen Gruppe die Höß ohne Lift bezwingen, auf den Hutterer– Böden ein Zelt aufschlagen, und die staunenden Pistenfahrer auf das Hinter– gebirge, und im spez . auf den Akt . Tag aufmerksam machen . 7. Neue Flugblätter! ! 7. Musik soll die Aktivitäten untermalen Der Akt.Tag schließt mit Vorträgen u. Diskussion im U-Hof . Politiker werden dazu eingeladen . MITMACHEN ! ! ! !! !! !

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