Steyrer Tagebuch Nummer 17, Jänner 1984
12 1 leider ist ja die firma neudeck & CO & CO ins unverschuldete minus geraten, weil die unschuld im jahre 84 endlich gänzlich verboten worden ist. drum darf sie heuer nicht mehr planen/ /bauen, was uns allen leid tut. wir haben uns schon so daran gewöhnt, daß LIEBLICHES NOTWENDIG wird, und die goldhaubengruppe ist traurig, daß der sponsor krank ist. hier wäre ein herzliches, kräftiges JA ZUM NEUDECKTOR fällig, ein triumph– -bogen, er müßte soooDO groß sein, um unserer aller dank unterzubringen, neudeck & co haben es verstanden, all diese lästigen ausschreibebedingungen zu überspringen, der gemeinderat ist immer lustig mitgehüpft, und die seligen•bürger haben es 50 GUT VER– -STAN(JEN • .. ach wie gut, daß jeder weiß, bürgermeister war herr •••• , na der mit dem kanal halt. 2 vor kurzem war die ganze regier- -ung da, im postautobus trara trara angekommen, die schönen mercedes haben die chauffeure nachgefahren, damit diese geschont werden, weil ohne minister sind sie natürlich längst nicht so überladen, was für das fahr– -gestell gut sein soll. die regierungsmitglieder haben eine große beisltour gemacht. unser bundes– -kanzler war im hotel m. burgenlandeln. auf die frage eines STEYRER-TAGEBUCH– -reporters WIE SO~L ES WEITERGEHEN?, sagte er: SCHAUEN SIE, IM THEATER STELLT SICH DIESE FRAGE NIE, DOCH DIE REGIERUNG BESCHÄFTIGT SICH DAMIT STÄNDIG. 3 auf dem weg von der toilette kom– -mend, traf der regierungschef auf der treppe obigen hotels die fleischhauer– -meistersgattin p •• im verlauf des dem-volk-so-nahe-seins sagte der kanzl kanzler zur fleischerin: MORGEN KAUF ICH BEI IHNEN EI N.LEBERKÄSSEMMERL! die fleischerin war ein wenig skeptisch, doch der regierungschef versprach: sie werden sehen, morgen kauf ich bei ihnen ein leberkässemmerl. ..und er wird tatsächlich gekommen sein. ich meine, es wäre besser gewesen, er hätte nichts versprochen und sein weiß-ich-was-Weckerl in seinem wiener stammgeschäft gekauft, falls er drauf lust hat, denn gekommen ist ja dann nur die hülle des kanzlers. die regierung versucht dem volk nahe zu sein und sitzt das ganze jahr im parlament, während der bürger vorm tv oder im gasthaus und eben nicht im parlament sitzt. · . der bürger könnte auf die idee kommen und dem parlament nahe sein wollen und er setzt sich zwei stunden auf die galerie und ••••·••···· der bürger schüttelt dem kanzler, dem vizekanzler usw. die hand u~d fragt: WI E GEHTS I HNEN , WOHER KOMMEN SIE; ; •••• : ••••• oder GEHEN SIE MIT MIR AUF EfNE BURENWURST? •• . ... . . . dem kanzler und co wird diese verbale wurst im hals stecken bleiben und er wird sehr verdattert dreinschauen. ich schau und fühl mich ebenso. au
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