Steyrer Tagebuch Nummer 15, November 1983

lokales Was ist los mit der Steyrtalbahn? Am 28 . 2 . 1984 wird es bereits 2 Jahre , daß die Steyrtalbahn ein– gestellt wurde . Was einst als vielverspre c hende Verbindung zwischen der Ennstal– und Kremstalbahn im Jahre 1888 gebaut wurde und am 20 . 8 . 1989 mit dem ersten Teilstück von Garsten nach Grünburg eröffnet wurde , wird nach 93 Jahren nicht mehr gebraucht . Vom Anfang ihres Bestehens bis zu ihrer Einstellung hat sie die Güter der Betriebe im Steyrtal , z . B. des Werkes Letten und der Sägewerke , nach Steyr transpor – tiert . Ebenso brachte Sie die Be– wohner des Steyrtales näher an die Hauptverbindungsstrecken des großen Eisenbahnnetzes bzw . in die Stadt S teyr. Durch die Zunahme des Individual – verkehrs verlor die Bahn leide r etwas von i hrer ur sp rünglichen Be – deutung . Aber imm noch war sie ein wichtiges Verkehrsmittel für z a hl– reiche Pendler , Schüler und auch Sonntagsausflügler . In den letzte n Jahren gab es das Gerücht von der Einstellung der Bahn , da sie nicht kostendeckend arbeitete. Eine Hangrutschung war schließlich ein willkommener Grund für die Einstellung, da die ÖBB nicht mehr für die Sicherheit der Strecke garantieren wollte . Die ÖGEG (Österr . Gesellschaft f. Eisenbahngeschichte ) bemüht sich um die Erhaltung der Bahn und zwar in Form einer Museumsbahn von Garsten nch Grünburg . Auch haben sich sämtliche betroffenen Gemein– den bei den luflassungsverhandlun– gen für die Installierung einer Museumsbahn ausgesprochen. Das Bun– desdenkmalamt ~at seinerseits er– klärt, daß sämtliche bauliche Ein– richtungen der Steyrtalbahn von Garsten bis Grünburg Denkmal– charakter zukommt und dem Betrieb einer Museumsbahn nichts entgegen– steht . Es liegt nun an den Verhandlung– gen zwischen ÖBB und ÖGEG , ob ein privatrechtliches Übereinkommen über die Führung einer Museumsbahn gefunden werden kann . Bis zum 2 . 4 . 1984 muß lt. Bescheid der OÖ . Landesregierung dieses Über– einkommen realisiert werden . Obwohl die Verhandlungen schon sehr weit fortgeschritten sind , bestehen noch erhabliche Schwier– igkeiten im Bereich der Zugför– derungsstelle und des Bahnhofes Garsten . Laut Eisenbahngesetz 1957 , BGB! . 60 , ist der Landeshauptmann von OÖ . ermächtigt , Maßnahmen zu setzen , welche die öffentliche Sicherheit gewährleisten . Das heißt, daß die nicht mehr benö– tigten Anlagen abzutragen sind und der ursprüngliche Zustand , wie vor dem Bau der Bahn, wiede rherg e– stellt sein muß . Das würde bedeu– ten , daß die ÖBB Millionenbeträge aufwenden müßte , um die Eisenbahn – ~nlagen zu entfernen , sofern es der ÖGEG nicht gestattet wird , den Museumsbetrieb zu führen . Es wäre wünschenswe r t , daß sich viele Leute für die Erhaltung der historisch wichtigen Steyrtalbahn einsetzen , damit ihr das Schicksal der Salzkamme rgutbahn erspart bleibt .

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