Steyrer Tagebuch Nummer 13, Sommer 1983
Schule für eine ganzheitliche Lebensweise Verein Projektschule Sand.bauernstraße 56 Steyr Als wir im Herbst 1982 zum ,ersten mal zusammentrafen um festzustellen, was uns an der herkömmlichen Schule nicht . ·gefällt, wußten wir noch nich was sich aus der Sache entwik keln w□ rde. Nach. einem,drei– viertel Jahr mit wöchentliche Treffen wissen wir: - 4400 Steyr . Stevr im Juni 83 IR GRÜNDEN EINE EIGEN~ SCHULE; WELCHE UNSEREN VORSTELLUNGEN ENTSPRICHT! Als Grundlage dien er - grundsätzlich gute - geltende Lehrplan der Volksschule. Er wird auch vorbehaltlos □ be nommen. Was die Regelschule jedoch nicht erfaßt, das versuchen wir zu verwirklichen: Die ganzheitliche Lebensweise ist nicht die tragende Leitidee in den herkömmlichen Schulen; sie soll deshalb an unserer Schule praktiziert werden~ Die ganzheitliche Lebensweise ist das Bestreben, die Suche des Menschen nach Harmonie zu unterstützen, damit er den Einklang mit sich und der Welt verwirklichen kann. Daf□ r muß JU allererst ein entsprechendes Bewußtsein geschaffen werden; denn eine schizophrene\ Aufspal– tung der Welt in sogenannte Teilwelten, die jede f□ r sich eine Gesetzmäßigkeit zugespro– chen bekommt, aber kein vereinendes Übergeordnetsein besitzt, kann nicht die Basis f□ r ei– ne ganzheitliche Lebensweise bilden! Der Mensch ist gleichwertig mit der Schöpfung. Unser Ziel ist es, alle Erfahrungen im Unterricht bewußt zu verarbeiten. Als Mittel dazu dienen uriter anderem - Projektunterricht - Verbale Beurteilung - Autonome Zeiteinteilung - Elternmitarbeit - Me.taphysik - Friedenserziehung - Biodynainischer Gartenbau und Vollwerternährung. Verbale Beurteilun Es wird nicht beurteilt, was der Schüler nicht kann, sondern es wird die indivi– duelle Entwicklung im positiven Sin~ be– schrieben:z.B. Musikerziehung 3. Klasse: "Almut bewältigt alle musikalischen Auf– gaben mit Ausdauer und Eifer, man kann sich auf ihr rhythmisches Durchhaltever– mögen verlassen. (Auszug aus einem Zeugnis Schulversuch "Verbale Beurteilung" Der Pro ·ektunterricht Die Schüler wählen selbständig ein Pro– jekt, welches sie durchführen wollen, wo– bei der Lehrer Hilfeleistung anbietet. Zur Bewältigung werden die verschiedenen Unterrichtsgegenstände herangezogen. Projektbeispile: Brotbacken, Anlegen ei– nes Gartens, Hasenstall bauen, etc. ie Schüler können weitgehend selbst bestim– men, wann· und was sie lernen wollen und sie können auch das Lerntempo selbst bestimmen. Elternmitarbeit Es finden vierzehntägige Be 9 prechungen ,statt, bei denen Eltern, Lehrer und Schüler ihre Probleme, Wünsche und Erfolge aus dem Schul– alltag zur Sprache bringen. Die Mitarbeit wird erwartet. Auch die Teilnahme an Unter– richtsprojekten ist erwünscht~ Metaphysik (griech.: meta= hinter, Ober physis = Natur· Beim Metaphysikunterricht sollen die Kin– der die Gesetzmäßigkeit kennenlernen, die hinter unserem Er leben stehen;., Sie werden erfahren, wie Bewußtseinsvorgänge ablaufenp Daaurch wird Verständnis f□ r die eigene Si– tuation und die der anderen geweckt, um z.B. Aggressionen zu vermeiden. · Friedenserziehung Zielsetzung in der Friedenserziehung ist, bei uns selbst zu einem g~walt- und angst– freien Verhalten zu kommen~ Wir wollen mit den Kindern ~riedensforschung betreiben. Biodynamischer Ga~tenbay Vollwerternährung Die Vielgestaltigkeit des Lebens sollte im Gartenbau berücksichtigt werden. Jede Maus, jede Mikrobe, jede Spinne hat im ökologischem System seinen Plat z und Sinn. Bei der Vollwerternährung geht es um das Bewußtwerden, da Raffinieren und verkochen wertvermindern wirken. Auch das Wissen Ober Anbau, Beschaffung , und Zubereitung der Ernährung wird ver– mittelt.
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