Steyrer Tagebuch Nummer 11, April 1983

Leser schreiben: ~ lassen sich die Lehrer nicht gefallen , sie versuchen daher , mit demokratischen Mit – teln zu ihrem Recht zu kommen . Nur eines : auf dem Rücken der Schüler wurde in dieser Angelegenheit gar ni.chts ausgetragen , denn die paar entfallenen Stunden waren für die Schüler in der Tat kein Problem und keine Belastung . t .~ Liebe Tagebuch- R~daktion ! Als Pressereferent einer zwar nicht wohl – habenden , aber nach neuerem Sprachge– brauch trotzdem 11 etablierten 11 Partei , fühle ich mich von Eurer Aufforderung , zum Thema Wahl Stellung zu nehmen , na– türlich angesprochen . Andererseits kann ich mit dem Abdruck ~ines Kommentars von mir nicht rechnen , weil Ihr ja {lo– benswerter Weise) keine Wahlpropaganda machen wollt . Was aber könnte ich schrei– ben , das nicht nach Wahlpropaganda riecht' Zuletzt darf ich noch eine Zeitungsmel– dung richtigstellen , weil mir ganz grund– sätzlich , in der Wehrgrabenangelegenheit aber g~nz besonders, die Glaubwürdigkeit der FPÖ am Herzen liegt :Dr . Steger hat in seiner Wahlkampfrede in Steyr nicht behauptet , die Freiheitlichen hätten den Wehrgrabengerettet ; dies können an die 500 Ohrenzeugen bestätigen . Dr . Steger hat nur gesagt , auch die Freiheitlichen hätten dazu beigetragen . Dieter Grillmayr / ., , / / , ; , 3 als zeitungsmacher erweckt natürlich je– des neue blatt unser interesse . darum ha– ben wir uns auch BASTA angesehen . und das war's dann auch schon . jene , die sich als hautevolee definieren samt ihrem unvermeidlichen anhang haben sich also entschlossen eine monatszeit– schrift haben zu wollen . mit ihrer ge– ballten arroganz entwickelten sie tat– sächlich eine neue art journalismus : die beredte selbstdarstellung ohne wirk– lich etwas mitzuteilen, den kult der oberflächlichen lässigkeit, für jeden etwas (s 55 : "pfeifen auf links - rechts und husten auf ost-west , nehmen partei , nämlich unsere , und suchen : das große , das schwere JA . " - das macht parodieren überflüssig) - aber nein , das ist nicht neu , das bringt auf ihre art täglich die krone , nur mit mehr verantwortungsbewußt – sein (trotz allem) . eine zeitschrift zum überspielen der angst . vorm altern, vorm ende der pubertät früher als mit 35 ein zentralorgan der wachstum~- und kon– sumorientierten gegenreformation die neider auf seiner seite haben ohne den beneideten den spaß am spitzengehalt zu verringern ein platz für häßliches , für den tod , für außenseiter - aber nicht um sie ernst zu nehmen, sondern um mit deren darstellung geld zu verdienen (zb laudas blutverkru– steter schädel, aids , feministinnen) usw unser tip: einmal lesen (am besten ein ge– borgtes exemplar) und : mensch ärgere dich nicht . r . k .

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