Steyrer Tagebuch Nummer 11, April 1983

Resthof Ein Jahr Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Resthof "Jeder möchte die Welt verbessern und je– der könnte es auch, wenn er nur bei sich selbst anfangen wollte . " Mit diesem Leit– satz zog der Verein für Gemeinwesenarbeit am Resthof Bilanz seines ersten Vereins– jahres . In einer informativen Broschüre , die an jeden Haushalt des Resthofes ver– teilt wurde , werden die verschiedensten Aktivitäten , an denen auch sehr viele Nicht- Resthofer teilnahmen , vorgestellt . Arbeitskreise berichten über ihre Tätig– keiten; - so wurde auf Initiative des "AK– individuelle Heizkostenabrechnung" der An– kauf von Heizkostenverteilern durch die Stadt Steyr erreicht . Ein weiterer Arbeitskreis setzte sich da– für ein, daß die Gehsteigkanten für Roll– stuhlfahrer~ und Kinderwägen abgeschrägt werden . Am 15 . 12 . 82 wurde nach mehrmaliger Unterbrechung die letzte vom AK vorgeschla– gene Kante abgeschrägt . Das Kinderwagenpro– blem - Fleischhackerstiege - wird der AK demnächst in Angriff nehmen . Die "aktivie– rende Befragung" und die Versammlung über das Ergebnis waren Anlaß für die Bewohner sich wegen der Themen- Verkehrssituation, Mieten , Betriebskosten, Baumängel und Sau– berkeit am Resthof - weiter regelmäßig zu treffen . Imme r dringender stellt sich für Bewohner und Verein das Bedürfnis nach einem Raum dar . Diese Bitte stößt schon seit 1979 bei der GWG und beim Magistrat auf taube Ohren . Es grenzt schon an Zynismus wenn Verant – wobtliche 3 000 Bewohner auf das Kinder– freundeheim verweisen •. Die Bewohner formu– lieren klar und deutlich Notwendigkeit und Zweck dieses Raums : Für Treffen der Arbeits– kreise, als Kontaktstelle der Resthofer, als Veranstaltungsraum und als Lokal für den Verein . ' Für die Autos baut man DIN-Norm gerecht Ga– ragen und Parkdecks, für Kontakte und Komm– unikation der Bewohner scheint in der städ – tebaulichen Architektur kein Platz zu sein. Kontaktadresse : Günther Fellerer tel .6 11545 Ilse Pohl 642423 21 Ver~n~wortlic~e des Magistrats reagierten positiv auf die Bedürfnissenichtberufs– tätiger Mütter des Resthofs . Über die Ak– tion und die Vorschläge berichtete das STEYRER TAGEBUCH schon in der letzten Num– mer . Seither ist folgendes geschehen : 1. 20 Mütter trafen sich zur Diskussion . 2 . Eine Gruppe von Müttern verfaßte einen Brief an Fr . Stadträtin Ehrenhuber, der den Wunsch nach einem Halbtagskinder– garten für nicht berufstätige Frauen zum Ausdruck bringt . 3 . 10 . 3 . Persönliche Überreichung des Brie– fes an Vizebgm . Schwarz , da Fr. Ehren– huber nicht anzutreffen war . 4. 25 . 3 . Fr . Ehrenhuber bringt in einem Te– lßphongespräch zum Ausdruck, daß sich die zuständigen Stellen mit der Möglichkeit eines Halbtagskindergartens ernsthaft aus– einandersetzen . 5 . 6 . 4 . Telephonat mit Fr . Ehrenhuber ergab das für uns freudige Ergebnis : DER DERZEITIGE ÖBUNGSKINDERGARTEN WIRD VOM MAGISTRAT ÜBERNOMMEN UND WIE FOLGT WEITERGEFÜHRT : 2 VORMITTAGSGRUPPEN 2NACHMITTAGSGRUPPEN

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2