Steyrer Tagebuch Nummer 11, April 1983
16 C) MINDERHEITEN Die VGÖ setzt sich für die rechtliche und tatsächliche Einstellung aller und tatsächliche Gleichstellung aller Minderheiten ein . Da man damit aber nur wenige Wählerstimmen gewinnen kann, scheint dieses Thema trotz des schönen Satzes bei der VGÖ eher eine Randfrage zu sein . Für die AL hingegen, in der sich viele Minderheitengruppen befinden, ist dies ein sehr wichtiger Bereich . Deshalb hat sie auch den Kongreß ethnischer Min– derheiten als autonome Landesorganisation aufgenommen . D) WIRTSCHAFT Zu dem Thema , das die Bevölkerung am meisten interessiert , kommen von Sei– ten der Vereinigten Grünen folgende Vorschläge : Umweltschutzinvestitionen Ausbau von Sozial·leistungen dort wo es sinnvoll und notwendig ist . Eine gesunde und florierende Wirtschaft ist d·ie Basis dafür, aus diesem Grund wird auch eine Dezentralisierung der Wirtschaft gefordert . Die von der AL angestrebte Selbstver– waltung der Betriebe , die in diese Rich- tung zielt wird von Tollmann jedoch ab– gelehnt. Dasselbe gilt für die Idee der Arbeitszeitverkürzung . Wegen Meinungs– verschiedenheiten in dieser Frage, wur– de der VGÖ Wirtschaftsfachmann F.G. Hanke aus der Partei gedrängt . Die ALÖ sieht in der Arbeitszeitver– kürzung eine kurzfristig notwendige Maß- ' nahme· um ein weiteres Ansteigen der Arbeitslosigkeit zu verhindern . Bei jeder Produktion sollen schon im voraus zu erwartende Umweltschäden und soziale Folgelasten geschätzt werden . Je nachdem soll diese Produktion ein– stellt oder gefördert werden - (Vor– beugen ist besser als Umweltschützen ! ) Eine weitere Forderung besteht darin, die Wirtschaft von Großprojekten und gefährlichen Großtechnologien wegzu– orientieren . Aus den hier au eführten Pun ten wird ersic~tlich, ~ai gravierende ~nterschie– de zwischen diesen beiden "grunen " Par- t . • • _eie~ bestehen ~ d daß sie keineswegs i~ eine~ Topf gi worfen werden t önnen . Sicherlich fügt sich die VGÖ viel leich- t . d • • er in en Rahmen des traditionellen Politikverständtisses ' • • Durch die Streitigkeiten der ührenden Persönlichkeiten und nicht duf ch pro– grammatische S~ sationen rückte die VGÖ in den Mittelpunkt öffentlich~n Interesses wodurch sie auC zweifelhaftem• weg einen ' für eine· neue Partei relativ , ohe~ Be- ' kanntheitsgrad ~ rreichte . . .. . Di~ ALO verste~ sich (trotz Namensungleich– he~t) als Sehwei terpartei derfdeutschen Grunen , von denen sie einen Großteil ihres Pr-ogramms übern~mmen hat . Da ~ie Ziele der ALÖ auch in: Richtung Gese! lschafts– ~erände~ung_gehi n, die daher f ür viele Jetzt Machtige i.nangenehm sin~ , will man sie lieber ins k stellen bz:. tot – schweigen .
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