Steyrer Tagebuch Nummer 10, März 1983

TOLL .AN I N STEYR Zu einer Informationsverans t altung wurde Prof . Dr . A. Tollmann von de r Steyrer Grup– pe der "VEREINIGTEN GRÜNEN ÖSTERREICHS- Lis– te Tollmann" e ingeladen . Tollmann konnte vor 200 Zuhörern im Casino sein umfangrei – ches Fachwissen darlegen . Thema war:"Umwelt– gerechte Wirtschaft sichert Arbeitsplätze" . . Er sprach von der Rohstoffplünderung in der Welt und erwähnte auch , daß der steirische Erzberg in ca . 53 Jahren aufgebraucht sein wird . Er belegte die enorme Energiever - schwendung verwies dabei auf Österreichs größten "Durchlauferhitzer ", das Kraftwerk Dürnrohr , das die Donau durch die Abwärme --~~-_...,m um 8% aufheizt . Er lehnte angesichts der Verschwendung und der nicht koordinierten Verwendung von Strom weitere Kraftwerksbau– ten , wie z . B. im Reichraminger Hintergebir= ~ 'ge ab . Außerdem sprach er sich gegen Groß– projekte, wie AKH , Konferenzzentrum , Zwen– tendorf aus . Entschieden trat er dafür ein , die Erzeugung von umweltbelastenden Gütern einzustellen . Die Produktion von Alu -Dosen , 21 Coca- Cola Plastikflasche□ belastet unse r e UMwelt , zehrt an den Rohstoffvorkommen und steht in keinem Verhältnis zu den gewonnenen Arbeits– plätzen . Anstelle der Waffenerzeugung in den Steyr– Werken wäre unter Umständen eine Produktions– umstellung auf Filteranlagen möglich - Toll– mann möchte die Techniker animieren , nach– zuprüfen , wie weit dies realisierbar ist . In so einem Fall wäre Österreich zukunftswei - send mit einer Technologie , die der Wirt - ' schaft den Absatzmarkt garantiert . Tollmann sprach gut , informativ - aber die Zuhörer wur den durch die Länge des Vortrags ,,, strapaziert . Da man nicht zuschauen kann , wie unsere Le - bensgrundlagen zerstört werden , ist Tollmann motiviert und entschlossen für den National - . rat zu kandidieren . In , 1, ·r· anschließenden Diskussion skizzierte er kurz seine politischen Vorstellungen . Bei der Antwort auf die Frage eines ALOÖ Vertre– ters grenzte e r sich deutlich gegenüber der ALÖ ab , die nach seiner Einschätzung eindeu– tig links steht . Er sieht es aber als einen basisdemokratischen Vorgang an , wenn beide Gruppierungen zur Wahl antreten und sich der ~-~~~~~ ~~~Wähler entscheiden kann . .-....,. ...~----~...,;;:;;,-,Seine erste Initiative im Parlament wäre die Einleitung eines Emissionsschutzgesetzes , 17

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