Steyrer Tagebuch Nummer 8, Jänner 1983
LINZER APPELL ERLÄUTERUNGEN Ab Herbst 1983 sollen im Rahmen des NATO-,,Doppelbeschlusses" neue ato– mare Mittelstreckenwaffen in Europa stationiert werden. Damit droht Europaei– ne neue Runde des atomaren Wettrüstens. Die Stationierung dieser Waffen erhöht die Gefahr einer atomaren Auseinander– setzung in Europa. Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften (punktgenaue Treffsicherheit, große Reichweite, extrem kurze Flugzeit) sind Pershing-2 und Cruise Missiles keine Waffen der Abschreckung, sondern des atomaren Erst– schlags. .Sie entsprechen den Konzeptionen eines „begrenzten" Atomkrieges und sollen diesen „führbar" und „gewinnbar" machen. Die Möglichkeit, von Eu– ropa aus einen atomaren Erstschlag führen zu können, setzt nicht nur die euro– päischen Völker, sondern auch die gesamte Menschheit einem untragbaren Ri– siko aus. Auch für die österreichische Bevölkerung stellt die geplante Stationierung neu– er Atomraketen eine unmittelbare Bedrohung dar. Für den Fall eines Atom– kriegs in Europa ist Österreich nachweislich als atomares Schlachtfeld einge– plant (Skizze). Die Grenzen des neutralen Österreichs können uns nicht vor den Gefahren des Atomkriegs schützen. Daher ist die Neutralität Österreichs als Verpflichtung an– zusehen, gegen eine Stationierung einzutr~ten. Dieser Ap.pell ist zur Zeit eines der dringlichsten Anliegen im weitreichenden Ka– talog von Forderungen der österreichischen Friedensbewegung, wie sie beim Friedensmarsch am 15. Mai 1982 in Wien veröffentlicht wurden. Wir rufen alle Österreicherinnen und Österreicher zu entsprechendem Handeln auf! Sagt nicht, ihr habt es nicht gewuß~ d a ß • 1982 600 Mi lliarden PS-Dollar für Rüstung verwendet wurden, das sino 250.000 S oro Sekunde. • jec'!e zweite Sekun<le- ein Kind verhungert. • (ei~e!) H-ßorrhe clie Sprengkraft von 6 Millionen mit Dyna~it belaclcr.c :: i senhahr.waooons hat . • Ös terreich der zehntgröAte Rüstungsexporteur der Welt ist.
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