Steyrer Tagebuch Nummer 6, November 1982

3 Jahre Basiskultur Einen Lokalaugenschein des gesamten Gemeinderats am 17. März 1981 gelang es, in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung des Wehrgrabens durcH mahnende und kämferische Transparente zu überraschen. Dies brachte dem Verein die erste zustimmende Erwähnung Lokal- und Regionalpresse. in der Das zweite Wehrgrabenfest zeigte die Fähigkeit des Vereins, auch nach flauen Perioden zu einem konkreten Anlaß ein wirksames Programm auf die Beine zu stellen. 15 Die Wahl des neuen Vorstands im November 1981 bringt ohne viel Aufhebens neue Leute in verantwortliche Positionen die deutschen Grünen nennen dies dies theoretisch "Rotationsprinzip". ( Ich finds aber auch ganz "praktisch" - der Setzer). Die wesentliche Neuerungen des Jahres 1982 ist die wachsende Arbejt mit anderen Vereinen und Jugendzentren, die inzwischen entstanden sind. Dies zeigt sich vor allem an der wesentlichen Beteiligung an den Aktionen zur Rettung des Wehrgraben Gerinnes und einer Koordination der Kulturprogramme. Solcherart erreichte der Verein Basiskultur, ·daß er f'ür viele Steyrer aus der Szene unserer Stadt nicht mehr wegzudenken ist, weshalb sich auch Bürgermeister Weiss schon zum gemeinsamen Hendlrupfen angemeldet hat. wolfgang rubl reinhard kaufmann Die Ängste des Klaus H. Klaus ist derjenige, der im Verein Basiskultur 101entan die Arbeit macht. Er sorgt dafür, daß im ■ er alles vorhanden ist, geht einkaufen und holt z.B. die Filme, die gezeigt werden, von der Bahn ab. Er managt auch die Veranstaltungen, schreibt Künstler und Musiker an und handelt mit ihnen Verträge aus. Er fühlt sich auch manchmal nicht so wohl. Wenn z .B. die Miete seit drei Monaten nicht bezahlt ist, wenn im Herbst kein Holz zum Heizen aufzutreiben ist, wenn er mit Behörden wegen der Anmeldung oder Genehmigung von Veranstaltungen Schwierigkeiten hat, oder wenn mal einer zuviel getrunken hat und seine Agressionen an ihm abläßt. Ich hab ihn mal gefragt, warum er das alles macht. Es lohnt sich doch nicht, nichts als Ärger zu haben und dann auch noch von Besuchern kritisiert zu werden, weil er es nicht besser gemacht hat. Er hat mir geantwortet, daß Kritisieren, Nörgeln und Besserwissen noch keinen Verein Basiskultur ausmachen, daß man in Steyr ein Kulturprogra•• nicht allein dem Kultura ■ t Stey~ überlassen kann, weil für uns einfach nichts dabei ist. Deshalb helfe ich ihm auch, sooft ich Zeit habe~ Weil es mir zuwenig war, nur hinzugehen und zu konsumieren. Erwin Vaclavik

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