Steyrer Tagebuch Nummer 4, September 1982

niorenclubs . Di& Jugendzent ren s ind für 16 - 30 J ährige , die Sen i orencl ubs für die Pensio– nisten . Dazwischen liegt da s we it e reld der No rmalk onsumen– t en . Gibt es ei0e Kultur für 30 - 50 Jährige? Wenn ja - i st das eine Kultur , die von denen gemacht wird , die s ie haben wollen? Kommen Aktivitäten aus der Stadtbevölkerung , di e Kultur genannt werden können ? Besteht Lib e rh aupt Int eresse daran? Sch auen wir e inmal , was e ine r Frau über Dreißig auf der Su– che nach Kulturleben in Steyr so alles begegnete . Da sind zu nächst die Veran– staltungen des Kulturamte s . Sie sind bunt gemischt , gehen durch alle Epochen und St i le der Ku l tur . Für jeden etwas? Die Frau ging als o überal l e in– mal hin : halbleere Zusch auer – räume , elitäres ( oder sich s o fühlendes ) Pub l i kum . Man sitzt konsumiert Kultur ( das Wort kommt von ( be ) bauen , ( be ) woh – nen , pflegen ) und geht wiede r heim . Es ist nicht s wirklich " bebaut " oder " gepflegt " wo r – de n - keine Kontakte , keine me nsch li chen Beziehungen , kei – ne Auseinandersetzung zwischen Kuns tschaffenden und Kunstk on– sumie renden . Nichts . Dann gibt es de n Verein Basis– kultur im Wehrgraben . Da 11 Ba– sis 11 ni cht gle i chbedeutend ist mit " Jugend " , ging die Frau auch do r t hin . Sie erlebte verwunder – te Reaktionen und : sie sei zu alt für sowas '' · Di e Fr au bli e b trotzdem und der Stil gefiel ihr : Nicht obe n di e Kunstschaf – fenden u nd unten die · Lausche r . Man kann sich f rei bewegen - im Takt der Musik oder um et – was zu verze h ren · - einigere– den miteinander , andere sitzen d ie 8UhnE stei gen und mitspielen , durch Zwischenrufe das Progr a~m veränd e r n ( Demokrati e i n de r Kul – tur !) oder auch begei s t e rt mit– s inge n und - kl ats chen . Verwunderte Re akti onen erl e bt e s i e auch , als sie ein Konzert der Pop– gruppe Desert Ha rv es t bes uch te : 11 Was 1.1 il l d.ie denn hi er?" Trau keiner überÖreißig? Tatsä ch l ich f and sie di e Grupp e zwa r ganz gut , aber zu laut . Und wie fa nd s ie die a nder en , di e bei Jugend- Veranst al tunge n spiel – ten? Springtime gefiel ihr , Rear l Blue s Fritz auch , Regga e ma g sie , aber Ci wi Henk war ihr zu Fad und zu s pät . doch Kultur ? Gibt es also k e ine Kultur für Leu – te ab Dreißig? Es gibt s i e . Single - Cl ub s zum Bei sp i el ( nicht in Steyr ); Tanzkurse für Ehepaare ( kaum jemand we i ß davon ) . Kino? Die Aktion '' De r gut e Film '' war leider bi she r nichts für Mü t – ter , da die me isten e r st Fei e r – abend haben , wenn d i e Kind ~r s~hla f en . Daher i st di e Be gi nn– ver legung auf 20 Uhr gut . -wo sind sie? 3 Neugi e rig gewo rd e~ , fr ag t e s ich die Fr au , wo w8h l di e me i s t en de – r e r si ch au fh alte n , di e s ich nicht mehr zur Jugend gehör i g fü hlen . In der Sch lafsiedlung Rest ho f wo h– nen ( schlafen?) in kon ze ntri erte r Zusammenballung sol che Leute . Und dort findet ke ine ( nu ll ) Kultur statt . Jeden f alls nicht von der Basis , von den Leute n se l bst . Es gab einmal ein von den Ki nder – freunden organi s iertes Fe s t zur Einwe i hun g des Kl ettertraktors i rr, Rahmeri der "Ku l turk ont ak te " ~it den He rr en Sinowatz und Schwarz . Darüber ist schon genug ge schrieben w~rden . Das Fes t wa r deutl ich von ~ben !

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2