Steyrer Tagebuch Nummer 4, September 1982

12 Gedanken einer Freundin der Freien W~ld orf schul~ Li nz beim Lesen dE: r " Impu l se " ( Schul zei tu ng) Wenn ich ei ne Weile ni ch ts ~on Rudolf Ste iner oder der Wald0rf – ldee gehört habe , geht es je ei – nigermaßen , So gan z zufrieden bin ich zwar nicht mit uns~rer Kinderer1iehung und.den Umwel t – einflüssen , aber - es ge h t . Wenn aber wieder so e t was kommt , wie die 11 Impulse 11 , dann wird mei – ne Sehnsuch t wach , dann sehe ic h , wi e d i e Kinde r verbogen wer den , wie sie unterdrück t we r den , wie auch ich s i e un terdrücke , we i l ich mich selbst nicht wohl fü h le , we i l i ch selbst schon verbogen bin . Dann möchte ich tief Luft ho len und mich bef r e i en , um die Kinder bef r eien zu können . Dann möchte i c h i n de r Lin zer Waldorfsc hule dabeisein und mit– mac hen , dort krea ti v arbeiten a n mir und den Ki ndern . Abe r Linz i s t we.it , tL)tJf:> • Und mir sind drei Kinder anver– traut . Nach Linz umz i ehen? Geh t beru flich nicht . Selbst s o e ine Schu le gründen? Gerne , aber ich b i n wede r Lehrer , noch am Goe theanum ausgeb i ldet , noch habe ich die Möglichkeit , mich do rt ausbilden zu lassen . Und wen n in Linz eine große Grup – pe s ch on Schwierigkeiten hat , wie soll ich dann alleine etwas voll – bringen? Noch da zu in Steyr? ( Wer Steyr kennt , weiß , was i ch meine . ) Jedoch : Me ine Sehnsucht i st groß , die Kinder n i cht verbiege n zu lass en . Mein Ho rr o r ist groß , we nn ich an die s ta a t l iche n Schulen de nke , an Le istungsst reß und Wet tbewe r b , ar. manip u l i e rte Kind e r , die den S(nn für das Schöcferj sehe und das Gefüh l f ür den Mitmenschen ve r loren haben , wei l sie au f Le i - stung ged ri ll t sind . Meine Bere i tschaft zum Handeln jst gr oß . J edoch : Auch wenn das Ziel gr oße Anst ren – gung lonnt - al le i ne traue ich es mi r nicht zu . Und we r i st wirklich bere i t , dur ch alle Höhen und Ti e fen den st ein i – gen We g zur Steiner- Schu le mitzu– ge hen? Aber meine Hoffnung i st groß , daß es noch mehr El t ern , Cehre r und Schüler i n Stey r gibt L die vorn staat lichen Schu lsys tem so gründ- 1 i eh II bedient II sind , daß sieh ge – nügend aktive Leute f inden , die eine Alternati vschule au f bauen ,,iollen . Waldorfschulen sind ein wi rksamer Be i trag zum Frieden , weil d i e Kin – der dort zwtilf Jahre lang le rnen , einander im Anderssei n zu ak zep– ti e r en und Probleme zur Zufrieden– he it alle r Beteiligt en · zu l ösen . So werden s ie oft r i cht i ge Fri e– dens · f er. W E>f fUali!-'ef 1ne Alternativschule - Vielleicht im Wehrgr abe ng e b i et - wü rde Steyrs Ru f als Schulstadt no ch vergrößern und die Fo rtsch r itt l i chke it dieser Stadt unter Bewe is stellen . ~lachst Du mit ? Da nn r 1 f mic h an : 62 9 76 Gi s ela ( In der nächsten Nummer f olgen nähere In f o rmationen übe r Wege und Ziele de r WaldGrfschulen .)

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