Steyrer Tagebuch Nummer 3, Juni 1982
Steyr im Rundfunk . Er richtete Briefe an Prof . Konrad Lorenz und Pr of . Otto König (27 . 10 . 1981 ). Am 31 . Oktober protestierten erstmals die Gemeinde Großraming und der bereits i nformierte Naturschutz – bund . In Anbetracht der so weit gediehenen Pläne de r VÖEST drängt e die Zeit sehr . So wurde am 9 . No – vember 1981 die überparteiliche AG HINTERGEBIRGE ~egründet , mit dem Ziel, den Schießplatz zu verhindern das Hin tergebirge , wie geplant , zum Teilnaturschutzgebiet zu machen und e in e mäßige Öffnung für den Fremden – verkehr zu erreichen . Bald darauf wurden 1500 Flugblätter der AG verteilt . In den betroffenen Gemeind en führte sie Informations – veranstaltungen durch . Ein Probe – schießen fand stat·t : Die zur Beo – bachtung ausgeschwärmten Naturschüt – zer mußten feststellen, daß der Lärm im gesammten 100 m2 großen Gebiet zu hören war . Die AG schrieb unter anderem der VÖEST , den wichtigsten Landespoli – tikern , den Bundesforsten und den betroffenen Kommunalpolitikern (den Meisten mehrmals ). So langen von verschiedensten Seiten Solidaritäts – bekundungen ein . ( z . B. von der Gä – stevereinigung Waldalpen , der ARGE für Alm un d Weide 'und vom Bürger – meister von Laussa) . Es konnte s o erreicht we rd en , daß Landeshauptmann Dr . Ratzenböck mit der VÖEST sprach und . um e in e Aus – weichlösung bat . LH - Stellvertreter Passart (VP) räumte dem Naturschutz Vorrang ein . Noch im November mel – deten sich auch die Ennstaler Alm– bauern gegen den Schießplatz zu Wort , ihre Argumente waren beson – ders · bedeutend , da sie am unmittel – barsten betroffen waren . Am 30. 11 . 1981 hatte die AG eine Aussprache mit dem Landeshauptmann und den Landesräten Grünner ( Na – turschutz) und Leibenfro s t (Frem– denverkehr) . Am gle i chen Abend hielt sie eine Pressekonfere nz ab und an – schließend eine Informationsveran– staltung mit Film und Dias . LR lJi – netzhammer teilte der AG und der VÖEST mit , daß von Seiten der Raum- ordnung keine Zustimmung zum Schießplatz erteilt werden könne . Am 5 . 12 . zeigte sich ein erster Er folg : Bei einer Aussprache zwischen VÖEST, AG und Gemeind e Großraming erklärte sich die VÖEST bereit , in Molln am Bun – desheerschießplatz zu s chießen , wenn das Bundesheer zustimme . So ersuchte die AG , diese Zu – stimmung zu er r eichen . Der Ob – mann der FPÖ OÖ . H r st Sehen- ' der , ein Reserveoffizier , wur – de um Vermittlung ersucht . An – fang 1982 teilte ihm der VÖEST – Gen eraldirekto r Apfalter mit , daß man nur auf 2 km Entfer – nung schießen wolle , um die Ka – nonen technisch zu prüfen , ar – tiller istische Überprüfungen auf einem Trupp e nübungsplatz würden zusätzlich nötig sein . ( Da s bedeutet , daß der Mollner Schießplatz groß genug gewesen wäre .) · Anfang Februar protestierte Großraming erneut , die SP - domi – nierte Gemeind e Rosenau schloß sich diesem Protest an . Während der ganzen Zeit l i ef eine Unterschriftenaktion ge – gen den Schießplatz , s ie er – brachte zwi schen November und Anfang Februar , durch den Ein – satz vieler Einzelpe r sonen , ca . 30 0 00 Unterschr iften ! Im Spätwinter organisierte der Alpenverein Großraming eine Schiwanderung durchs Hinterge – birge, (zur Anlaufalm) die bei herrlichem Wetter eine große Zahl von Leuten für das Gebiet begeisterte . Der Steyrer Alpen– verein nahm das Hi ntergebirge verstärkt in sein Tourenprbgramm auf . Diese große Zahl von Aktivitäten und die dadurch bewirk – ten Maßnahmen der Politiker hat– ten schließlich Erfolg :· Nicht im Molln , aber in Eisenerz fand die VÖEST eine Ausweichlö – sung. Generaldirektor Apfalter
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