Steyrer Tagebuch Nummer 0, März 1982

AUS DEM STEYRTAL -A6- DAS EV\DE In ~ieser Abschiedsstimmung war es ein Genuß , das sonst wenig ange– nehme Poltern und Schütteln zu spüren. Denn soviel wie die Einstel- lung der Steyrtalbahn mit techni– schem Fortschritt zu tun hat .und Voll wie noch nie und lang wie mit wirtschaftlicher Rationalität, noch nie brachte sie am 28.Feber soviel auch mit dem Verlust eines ihren letzten Tag ' hinter sich. So- Stückes Heimat. gar auf den Plattformen drängten Denn die gute Beziehung zu einer sich trotz des noch recht kalten Umgebung hängt sehr davon ab, was Wetters die Menschen dicht, viele hier besonders ist. Die Steyrtal– davon in Schwarz oder mit Trauer- bahn war ganz besonders. schleifen. Der Todeskandidat zeig– te noch einmal seine ganze Leben– digkeit schnell wie nie dampfte die Bahn an hunderten Fotografen vorbei von Garsten nach Grünburg und begleitete sich selbst mit lustigem Pfeifen. Am eindrucksvollsten war schließ– lich die allerletzte Fahrt am Abend von Grünburg nach Garsten. Endlich, nachdem die ORF-Mann– schaft die Leute für ihre Kamera genug hatte winken lassen, rasten zwet Loks mit über zehn Waggons los. Die Steyr-Taler dokumentierten diese Verbundenheit, als die Be– wohner fast jeden Hauses an der Strecke dem letzten Zug aus ge– öffneten Fenstern oder vor den Haustüren stehend nachwinkten. Wirtschaftlich gesehen war die– se Bahn ebenso ein Lu~us, wie die Glaspaläste der Banken, Direktions– etagen der Versicherungsgesellschaf~ ten oder alle möglichen Dienst– wagen. Arer es war sozusagen der Luxus des 'kleinen Mannes' und dort wird ge– spart, wenn schon gespart werden muß.

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