Steyrer Kripperl

bemalt. Das Marionettenensembl e umfaßt a n die fünfhundert Figuren , fürwahr ein stattliches Aufgebot, das ·den bea chtlich en Ausmaßen des Steyrer Krippen öheaters voll entspricht. Die räumliche Weitl ä ufi gke it der Bühne un.d der ansehnliche Figurenbestand verbürgen n!a türlich einen ,großen Reichtum an üb er- lieferten Auftritten. Es gibt deren weit üb er zwanzig, ,die fes tstehenden Handwerker,szenen nur als eine ge rechn e t, und ihre Gesamtspieldauer würde mehrere Swn·den in Anspruch nehmen . Die Vor,stdlungen dauern eine knapp e Stun,de und umfassen j eweils acht bis zehn Au:ftritte. Di e beli ebtesten, ZIU ,denen der „Lichtlanzün- der ", ,, Die E,irnfaihrt der Bergkna ppen " un,d der „Bäckernazi " zählen, werden ni emals ausgelassen, di e Enttäu,schung b ei den kleinsten Zu- schauern wäre sonst zu groß, ·andere, vo r allem religiöse Szenen, ste- hen abwechselnd auf -dem Programm. Ein Blick h i n t e r die Blihne, zwischen di e Kuli,ssen, wird kl einen Kindern zwar verwehrt, intere s-s i,erten Erwachsenen aber gerne zu,ge- standen . Au.f engstem Raum agieren hi er di e Spieler mit Brettd1en , Hebeln U11•d Drähten, zaubern l eben in di e kleinen Ges talten auif der Bühne. Hier sei noch kurz und dankba r derer gedacht, die mit bewund ern s- wertem Idealismus alljä,hrlid, zehn bi s zwölf Wintersonnta ge in den Dienst der li ebenswerten Kleinbühne st,ellen, ziur Belustigu11g der Kin- der und 21ur Fr-euide der Erwachsenen. Ohne die begeistert e Arbeit des Spielere11:semibles wäre da,s Steyrer Kripperl sch on lä ngst zum int er- ess-anten, aber l eblosen Museums,stück h erabgesunken. Da,s Ensemble bes teht zumeist aus zwe i Hauptdarstellern (ein er Märn1,er- und ei ner Fraiuenstimme), et lich en Helf ern für kl ei nere Rol- len ui11Jd zwei bis drei Sänge rn. Un vergessen bl eiben Frau Josefa Mo hr und Herr Ferdinand Schmidin.geT, di e fast e~n halbes Jah rhund ert den Spielbetrieb des Knipperls .aufred1t erhielten , nachdem es vo r dem siche- ren Verfall ge rettet worden war. Ebenbürtige Nachfolger waren Frau Cilli lebersdorfer und Herr Lambert Pfof.fenhu1ber, beide langjährige Mitgli ede r des Ensembles und mit leiib und Seele dem ·intimen Betrieb des Stey rer Krippentheaters versd1rieben. Text und Szenen Die T ex te und l i e d e r des Steyrer Kripperls sind seit Generat-ionen mündlich üb erlief.ert und haben sich kmrm verände rt . S•ie verLangen von. den Spielern außer einem guten Gedächtnis Schlag- 12

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