Styra antiqua et praesens, das alte und gegenwärtige Steyr

vit corpus hoc humo pacificio quiescit cedinte grationem in die novissimo novissimi judicÿ exspectans ergo vi= ator mortalitatem lugens immortalitatem quærito marit moestiss B. Capuciner Closter vor S. Gilgen Thor Ist zu erbauen angefangen anno 1614 folgents im Jahr 1617 am Sonntag Jubilate (war der 16. April) der erste Stain zum Kürchenbau mit gewöhnlichen Ceremonien in Beÿ= sein der kaÿ. hierzue depudierten Commissarien baider Herrn Antoni Abbten zu Crembsmünster und Gärsten und Herren Georg Sigmundten von Lamberg Freÿherrn Burg= graven auf Steÿr gelegt und selbiges der Büesserin B. Mariæ Magdalena dediciert worden. Decas Sexta Beschreibung über der Stadt Steÿr habente Wahl Freÿheiten und jährliche Ersezung des Stadts Regiments alda. Obwohl nit zu zweiffeln, das nach Erheb. und folgender Zurnehm= ung der durch sonderbahre Gnad des Allmechtigen nun etlich hundert Jahr im Wesen und Würden steheter Stadt Steÿr das burgerliche Regimendt daßelbst von dem damahlig re= gierendten Grafen folgent Margrafen und Herzog von Steÿr angeordnet von ain zur andern Zeit bestölt und erhalten worden seÿe, so findet mann jedoch hievon in Schriften ainige Nachrichtung nit verzaichnet, gleichwohl aber ist sovill gewiß, das die Burger zu Steÿr von uhralten Zeiten Herr diese sonderbahre Freÿheit hergebracht haben auß ihnen jährlich und zwar gemeiniglich am Sonntag vor S. Thomæ Tag einen Richter zu erckhüsen und zu erwöhlen. Welche Freÿheit dann Albrecht der erste Erzherzog zu Öester= reich das noch heutigen Tags regierente hochlöbl. habspurg= ischen Stammens in seiner zu Steÿr Anwesenheit ao. 1287 außgefertigten Confirmation das denen Burgern alda kein anderer zu ainem Richter fürgesezt werden soll, dann der welchen sie (de suo consortio) auß ihrem Mittl noch wohl= gefahlen des Landtsfürsten hierzue erwöhlen, unter andern gemainer Stadt Privilegien und alten Herkhomben bestät= tiget hat. Neben aines erwöhlten Stadtrichters nun ist vor alten Zeiten die Regierung der Stadt allein beÿ ihrer sechsten an der Zahl, die von ainer ganzen Gemain zur gewöhnlichen Wahlzeit auß denen angesessenen standthaftisten und tauglichsten Burgern zu Rathsherren erkhüset, voll= khomblich gestandten und lange Jahr also ein Brauch

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2