Brueder oder Siechenhauß im Steÿr= dorff Selbiges ist in Regierungs Zeiten Kaÿsers Max. 1. anfangs erhöbt und zu Undterhalt- und Wohnung haußarmer Burger Leuth er= bauet, folgends von ain zur andern Zeit von den Burgern zu Steÿr von Stüftung, Weingärtten, Undterthannen, Zeheten, auch Legaten von Gelt reichlich versehen, thaills auch mit Paar Gelt von gmeiner Stadt hierzue erkhaufft worden, unter solchen Stüftungen dann, das Fuxbergische Geschäft (dessen droben gedacht) nit die geringste ist. Beÿ solchen Bruederhauß hat ao. 1511 Hannß Lueger (massen beÿ selbigen Geschlecht erwehnt ist) mit Verwilligung Abbt Ulrich zu Gärsten ain schöne Capellen in honorem S. Antoni auß aignen Söckhl erbauet, dessen, wie auch des Prandtstötter und Khölnpöckhische, und dan an dem von Holzwerch künstlich außgeschnittenen Altar das Kriechpaumbische Wappen, Zweiffels ohne in Memoriam ihrer dahin den armen Leuthen gethanner Stüftung und das sie selbigen Altar auf= richten lassen, gesechen werden. Ao. 1541 in dem damahligen grossen Sterben, in welchen der Freÿthoff beÿ der Pfarrkhürchen mit den todten Cörpern ganz verfüllet worden, ist auf erlangten Consens von Pischoff zu Passau und Abbtens zu Gärsten ain neue Begräbnuß alda beÿm Bruederhauß angericht, und der daran gestandtene Gartten mit einer Maur eingefangen, solches Orth ist umb der Menge Weixlbaumb, so darinen gestandten der Weixl= gartten folgents gennet worden, wurde am Sontag oculi des gefolgten 1542. Jahres von Herrn Hainrich Khurzen Weÿhbischoffe mit gewöhnlichen Solleniteten consecriret. Herrn Hauß im Aichet Ist von gemeiner Stadt auß denen von der Burgerschaft hierzu gethannen Gelts Legaten, darunter fürnemblich das Attlisch- und Lichtenbergerisch gewest, zu Unter= bring und Wohnung Haußarmer, welche im Spitall und Brueder Hauß nit mögen unterkommen, umbs Jahr 1568 ungefehr zu erbauen angefangen worden. Gottes Acker Alß ao. 1569 die abscheuliche Seuch der Infection beÿ der Stadt Steÿr eingerissen, auch folgente Jahr über continuiert und aber der alte Gottesackher beÿm Bruederhauß genant der Weixlgartten nunmehr aller durch- und übergraben ge= west, also das ainstmahlen ain Stuckh Erdtreich sambt der Maur und villen unverwösenen Cörpern hinab gegen der Steÿr gefallen, hat ein ehrsamber Rath ain ander bequemb Orth zu ainer Begröbnuß außgesechen, und alda, nemblich auf des Stadlmaÿr= oder Stadlhoffs zum Spitall gehörigen Grundt und Feld in der Höche ob dem Steÿrdorff ainen weithen Gezirckh außgezaigt, mit ainer Mauern umbfangen, und den Anfang hierzur in disen Jahr 1584 gar vollendlet ist ain schon Werckh, und dessen Gleichnuß an andern Orth wenig zu sehen, ist auch von Zeit zu Zeit inwendig mit schönen Epitaphÿs und Gemählden von der Burgerschaft geziehret worden, wie solches der Augenschen zaiget, der erste, welcher in disem neuen Gottesackher begraben worden hat Fidlberger gehaissen, dahero diser Orth den Nahmen über= khomben, und das noch selbiger auf den heutigen Tag der Fidlberg genent würd, die Inscribtion über dem Thor ist durch den Regen etlicher Massen abgewaschen, aber das Folgente noch daran zu lesen:. Hæc loca corporibus de functis Styra paravit æterni et domini est fertilis illa seges somnum non mortem spectas in morte piorum in qua deo solvi qui meriuntur erunt.
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