Der Stüft Brief aber umb obberüehrte jährliche 30 Fueder Salz und darbeÿ ihrem Gemahel Kaÿser Albrechten gestüften Jahrtags lauttet also: Wür Elisabeth von Gott Gnaden Willen Königin von Rom verjehen und thun khundt offentlich an disen Brieff allen denen die ihn sehent oder hörent lesen, das wür von der Beweisung und von dem Rath unser geistlichen Vatters Bischove Bernhartt von Passau, und mit unverdachten Mueth zu Seell Geräth, aller unserer Vordern und sonderlich unsers lieben Herren und Würths, König Albrechts von Rom, und auch unser selber und unser Nachkhomben Seell, und sonderlich zu ainer Widerlegung der Feÿrtäge, die an unseren Sieden zu Hallstatt das wür von unsern Guett von wilden Gebürg erbauet haben, übergangen und zerbrochen werden mit Arbeith, der Mann doch zur Noth nit entböhren mag. Unser Allmosen von dem vorgenanten Sieden dem Spitall in der Stadt zu Steÿr, das wür gestüftet haben, mitgethailt und gegeben haben, also das unnser Pfleger oder Ambtleuth zu Hallstatt, alle Jahr an unser Frauen Tag, alß sie gebohren ist 30 Fueder dieses Salz dem vorgenanten Spitall geben sollen, und dasselbe Salz soll an unser Mauthstatt zu Gmundten lediglich und ohne Mauth Mauth fürgehen, währe aber das unsere Ambtleuth oder Pfleger das vorgedachte Salz am vorgenanten Tag dem Spitall oder seinen gewissen Herrn nit geben, so gebietten wür ernstlich beÿ unserer Hulden, unsern Pürgleuthen zu Hallstatt, das sie kein Salz zu Hallstatt durch fiehren lassen, untz das vorgenante Salz dem vorgenanten Spitall gereichet werde. Es solle auch der Spitall Maister daselbst alle Jahr an S. Philipps Tag den Siechen in den Spitall ain halb ℔ ₰. von dem vorgenandten Salz thaillen und geben, das sie des ihr Pfründt damit bössern. Er soll auf des vorgenandten Tags unsers vorgenandten Würths, der an denselben Tag verschaiden ist, und unser Vorder- und Nachkhomben, und auch unser selber, wan der nit mehr seÿn, Jahrtag begehen, mit Vigili und Seell= Messen und mit anderen guetten Dingen, und darüber das unsere vorgeschribene Gabe, dem vorgenanten Spittal stätt und unzer= brochen bleibe, von unß und unsern Nachkhomben haben wür ihnen disen Brieff gegeben, versigelt mit unsern Insigl, der ist gegeben zu Neuen Burckh, damann zöhlt nach Christi Geburth dreÿzehen hundert und dreÿzehen an unser Frauen Tag der Liechtmess. Mehr gedachte Spitallkhürchen ist erbauet über ain Gewölb oder Keller, darinen mann des Spittals Wein auß zuschenckhen pflegt, dahero es für ein Wahrzeichen gehalten würd, das ainer seÿ zu Steÿr gewest, wan er anzuzaigen wais, das er alda ain Kirchen ober ainen Würthshauß gesechen habe. Vorgedachter Hannß Schmidthuckher ain vermügiger Eisenhandler und Raths Burger in Ennßdorf wohnhafft, ao. 1546 gestorben hat das Spitall lange Jahr in seiner Verwaltung gehabt, ist wohlwürdig, das auch nach dem Todt seiner gedacht werde. Dann er hat beÿ gedachten Spitall denen armen Leuthen in vill Weeg nuzlich gehaust, dessen jährlich Einkommen und Er= tragnussen, in ain Feuer Ordnung gebracht und darüber ain neues außführliches Urbarium auf gericht, das Spitall und Kirchen an Gebeu renoviert, und die messingene Tafel zur Gedächtnuß König Elisabeth Stüftung ob dem Eingang aufsezen lassen, sein Nahmen und Wappen ist auch alda im Gang am Fenster gemahlt zu sehen. So hat er auch zu gmeiner Stadt 300 und wider absonderlich 100 fl legiert von dem ersten solle Mann, auß der jährlichen Nutzung die Brun im Steÿrdorff von den 100 fl aber den Steeg über die Räming bäulich erhalten und also zuerichten, das mann Winterszeit mit einen Schlitten darüber fahren könne.
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