Dominicaner Closter Das Closter Dominici in der Stadt an der Ennß gelegen hat seinen Anfang oder Erhöbung genomben im Jahr 1472, in welchen gedachten Orden (dessen Brüeder auß dem Closter Crembs vorhero unterweillen ihr Enthalt- und Almosens Samblung in der Statt gehabt) von päpstlicher Heÿligkeit, sowohl kaÿ. Maÿ. Friderico 3. wie auch von einem ehrsamben Rath zu Steÿr verwilliget worden alda ein Closter zu gebauen, welches geben mit Hilff und Bau= steur der Burger und andere Leuth folgent aufgefiehrt, und die Kirchen in honorem annucriationis et virginis conse= crieret worden, Herr Georg und Wilhelm Herren von Losen= stein Gvöttern haben zu solchen Bau ihr Hauß an der Vössl= gassen dem Orden zu khauffen geben, der sich hingegen reversiert in solchem Closter jährlich etliche Messen zu be= stimbten Zeiten für der Herren von Losenstain Seellen zu halten. Ao. 1522 in der grossen Brunst, derer droben in der Pfarr= khürchen gedacht ist, auch dises Closter fast gar verdorben, und weillen über diß der Ordens Leuth Unterhaltung je mehr und mehr abgenohmben, selbige in Schulden gerathen, also das sÿe sich nicht länger erhalten können, und demnach das Closter ganz deseriert, hat folgenter Zeit Konig Ferdinand 1. Erz= herzog zu Öesterreich dises Closter gemeiner Stadt Steÿr zu Aufrichtung aines Spittalls oder Schuell eingeben, mit Vorbehalt dem Orden der Ablesung gegen Erstattung des aufwendenten Bau Uncostens, hierauf dan gemain Stadt solches verbrunnen= und abkommene Closter, zu ainer Schuell erhebt, aber die grosse Wassergüß, welche im Jahr 1572 ent= standen, hat neben anderen unzehligen Schäden, auch dises Closter Gebeu (und zwar gleich im hundersten Seculo seiner ersten Erhebung) hinweeg gerissen, worüber dasselbe von gmainer Stadt zum anderten Mahl von Grundt auf mit grossen auf vill= tausent Gulden belauffenten Uncosten, und dergestalt, wie es noch jezo vor Augen stehet, erbauet. Ao. 1625 ist selbiges dem Orden wider= umben eingeantworttet worden, den aufgewendten Bau Uncossten aber soll gemaine Stadt noch erwartten. Spittall In die Zeit,alß des röm. Kaÿsers Alberti primi der Erzherzogens zu Öesterreich Gemahlin Frau Elisabeth gebohrne Gräfin zu Tÿrol die Herrschaft Steÿr umbs Jahr 1304 biß auf ihr Absterben ingehabt ist auch von ihr das Spital an der Steÿr Bruckhen sambt der Kirchen erbauet, und solche Kirchen in honorem S. Elisabethæ, S. Leopoldi et Floriani consecrieret worden, was sÿe aber sonsten vor Gülten und Güetter darzue gestüftet findet mann nit ver= zaichnet, ohn das in einen alten Urbar einkhombt also: Königin Elisabeth hat geben zum Spitall die Äckher enthalb Steÿr, die weil= landt Bernhart der Böhaimb zusamben bracht hat, und hat ge= geben 30 Fueder Salz auß dem Haallberg, das soll man den Spitall Antwortten, da zu Grundten ohn all sein Müehe zur Ge= dechtnuß dieses königl. Stüfts ist ain messingenes Täffele ob der Thür, wo mann von der Steÿr Pruggen über die Stiegen in die Spitall Kirch gehet, von Jahren aufgerichtet worden, daran ge= schriben: Elisabeth Romanorum Regina Archiducum Austriæ progenitrix nata Tÿrolis et Goricia comes, hujus hospitalis fundatrix pauperes largis pro sua pietate dotibus auxit. Anno MCCCXIII H.O.F.F. Johann Schmidhuckher hujus hospitalis præfectus anno 1544.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2