Styra antiqua et praesens, das alte und gegenwärtige Steyr

stehente Creuz nunmehro aber uhralten Gemähld bey der Stadlen an der Schönau aufrichten lassen. Dan alß er auf ein Zeit gehn Venedig reitten wollen und an disen Orth sein Roß unversehens ein Fall mit ihm gedan, hielt er darfür solches ain Anzaigen aines noch grösseren Unckhlickhs war, hat dero halben wider umbkhert gemeltes Creuz aufrichten lassen, und alßdan erst sein vorgehalten Raiß vorthgestölt. Nachdem Zummerumbischen folgt ergemelt Danieln Strassers zu Gleiß, und Burgermaisters zu Steÿr, schön weis marmorstaines Epitaphium. Er ist gestorben den 26. Martÿ ao. 1595. Folgent Benedict Ättls gewesten Stadtrichters obiist 3. Octob. ao. 1582. Dann Sebastian Pischingers auch Bürgermaisters der ao. 1574, Cordula seine Haußfrau ao. 1586 und ihr baÿder Sohn Christoph ao. 1573 Todts verschaiden. Unnd beÿ dem Eingang des kleinen Kirchenthürls des Magnusen Züeglers, wie auch im Gätter Sebolden Handls so ao. 1588 gestorben, wahr auch ein vermügiger Mann, hat seinen 5 Kindern jeden 18.000 fl und absonderlich zum Heirath Guett jedwedern 1000 fl vätterlich Erb, und seiner Wittib Barbara Haiderin nichts destoweniger ain stadtliches Vermögen hinterlassen. Weiter folgt Georgen Bißhauer gemachtes Epitaphium der ist ao. 1561 gestorben. Unter dem kleinen Portall ligt Hannß Fuxberger der Elter, gestorben ao. 1517, sambt seiner Tochter Helena Weiglin be= graben. Item Wolffgang Koffler der freyen Künsten Magister und von ao. 1532 bis 56 gewesten Stadtschreibers Epitaphium. An Margarethen Capelln ist ain schön altes Grabmahl An= dreen Vorsters, welcher ao. 1538 vor ihme aber seine baide verheurathe Söhne Michael ao. 1530 und Thibald ao. 1529 auß diser Welt verschaiden zu sehen. Hat ein stadliches Guett hinterlassen, unter anderen das Hammerwerckh in der Aschach, und zu Holnstain ain Hauß, in der Engen zwaÿ, in Ensdorff wie auch aines zu Gräz, und Marburg in Steÿr, zu Gladtau in Böhaimb, und zu Fünffkhürchen in Ungarn dahin er seine Handlungen gefüehrt. Capeln zur H. Dreÿfaltigkheit aufn Freÿthoff beÿ der Pfarrkhürchen Dise zwo aufeinander stehende Capellen seÿnd umbs Jahr 1479 ungefehr von Sigmunden Traindten Burgern zu Steÿr auf aignen Uncossten erhebt, erbauet und mit 5 sonderbahrn Altärn geziehrt und mit stattlicher Stüftung, wie droben gemeldet, begabet worden. Die obrige Capellen ist geweÿhet in den Ehren der hochheÿlligen Dreÿfaltigkheit, die unter oder Gruft in der heÿlligen Erzengls Michaelis und S. Sebastiani hieroben liget der Stüfter begraben auf dessen Leichstain stehet: Da ist die Begräbnuß des ehrbahren Sigmundt Traindt Stüfter der gegenwerttigen Capellen, der gestorben ist am Pfingstag St. Michaelstag anno 1492, Agnes sein Haußfrau ist gestorben anno 1492. Am Altar an der rechten Handt ist das traindtisch Wappen darunter geschriben Sigmundt Traindt, gegenüber seines Weibs Wappen, in ainem über zwerch in roth und grüen gethailten Schildt ain Harnisch Handtschuech, darunter geschriben: Agnes Traindtin bitt Gott für sie, im Fenster dabeÿ das guettbrodtisch Wappen ao. 1522.

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