Mainungen halber aufgerichte Vertrag, die Pfarrkhürchen, und S. Margarethen-Capellen mit deutlichen Wortten unterschaidet von beruehrte alte Pfarrckhürchen hat sambt dem Schloß und der Stadt von Feur großen Schaden gelitten, in der ao. 1302 den 6. Febr. im Ennßdorff bey ainen Haffner außkhomben, und von Windt herrin ins Schloß und Stadt gefiehrten Brunst, und weillen folgender Zeit beÿ der Stadt die Anzahl der Burger und Mannschaft fast zuegenohmben, und sich also gemehrt, das besagte alte Pfarrkhürchen zu eng worden, haben sich Rath und Gmain ver= ainiget auf ihren Costen und Derlag ain andere und grössere Kirchen zu erbauen, und demnach in Jahr Christi ao. 1443 den Anfang darzue gemacht, und zwar an disem Orth alda oft gedachte alte Kirchen gestandten und in den Ehren der heÿlligen Peichtiger und Martÿrer Agidi et Collomani geweÿht gewest, daher solch neu erweitterts Kirchen Gebeu dem Nahmben diser baider Patronen behalten, wie auch das negst darbeÿ ligente Stadtthor S. Aegidi oder Gilgenthor, genent würd, wie woll solcher Bau langsamb von stadten gangen, in deme selbiger innerhalb 79 Jahren bis in an. 1522 erst, und doch nit volckhomben unters Tach auf= gefiehrt ist, wie es der Augenschein zaigt, sambt den daran stehenten hohen Thurn ain schön Groß ansehliches stattliches und kostbahres von lautter außgehauenen Quatter-Stuckhen aufgefiehrtes geben, darzue die Tuffstain am Tamberg gebrochen worden seÿn. Der erste Baumaister so den Anfang dises Gebeu gemacht, hat Hanns Puxbaumb gehaissen der gestorben ao. 1454 deme ist Mörth Kranschach, und hernach Wolffgang Denckh Stainmez ge= folget, welcher gestorben ao. 1515 dessen Grabstain ist zu sehen ausserhalb der Kürchen, wo man von S. Gilgenthor über das Gätter in Freÿthoff gehet, an der rechten Handt, Hanß Schwedihauer hat solchen Pau gar volfiehrt. Wider den anderten Baumeister Mörth Kranschach ist zur selben Zeit ein offens Zötl von niemandten undterschriben am Rathhaus angeschlagen worden das Inhalts, geistlich und welt= liche Herren des Gottshaus S. Gilgen, ich verfüege euch zu wissen das ihr einen untreulichen Paumeister habt, genant Maister Mörth der euren Gottshauß abgenohmben übrigen Lohn dan er Gesellen gehabt auf euren Pärn, das S. Gilg ihn nit hatt langer mögen vertragen, und ist außkhomben, das er durch die Maister und Gesellen ist gestraft worden, durch Gebett umb 4 Rheinische Gulden in die Pixen, das euren Gotteshauß nichts zu Nutz kombt solches Stellens und Abtragens mag ich euch nit verschweigen, und niemandts wais, wie lang ers getriben hat, und ist dem das Handtwerch verbotten, wer davon redt, so mues ich euchs schreiben, das ihr euch wist zu hüetten vor ihm. Dise Beschuldigung wird sich wahr befunden haben, dan ge= dachter Khranschach beckhennt in seiner Urphet, das er Straff am Leib und Leben verschuld hab, aber aus Gnaden der Gefängnuß seÿ bemüessiget worden, solche Urphet haben geförttiget, die edlen vessten Wolffgang Neundlinger, und Niclas Rehlinger ao. 1482. Nach deme aber Gott der Allmechtige in obbemelten Jahr 1522 die Stadt abermahls mit ainer erschröckhlichen Feursbrunst welche den 18. Martÿ Erchtag post Reminiscere umb 10 Uhr Vormittag im Stadtbad, beÿ ainem damahls gehaltenen Seelbad auskommen, also haimbgesuecht, das solches Feur nit allein die negsten Heuser in der Stadt und Kirchweeg ergriffen sondern durch ainen starckhen Windt, in das Gerüst und Holz= werckh, mit welchem Mann die neue Kirchen zu deckhen und folgents auf zu Gwölben in voller Arbeith war gerathen,
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