Styra antiqua et praesens, das alte und gegenwärtige Steyr

Linz zwahr, und alles das Aigen (wie die Wortt lautten) das dar= zue gehört, Herr zu Thall von dem Runderholz von Herren Gottschalckh von Hündsperg, Welß aber, die Leuth aber und alles das Aigen das zu derselben Stadt gehört, von Bischoff Hainrich zu Würzburg erkhaufft worden, und dabeÿ noch zweifflich ob Linz dermahlen ein Stadt gewest seÿ. Freÿstatt Freÿstadt war selber Zeiten circa ann. 1186 denen Grafen von Machlandt gehörig und ist erst nach Absterben des lezten an Her= zog Leopolden 7. (welcher ao. 1193 bis. 1230 regiert) kommen. Gmundten Vöckhlbruckh Gmundten und Vöckhlbruckh aber erst beÿ jüngern Jahren von dem regierenten Landtsfürsten des hochlöbl. Habspurg öster= reich. Stammens zu Stötten erhöbt alle sechs aber nach und nach wie jezo gemelt zu Landtstötten gemacht worden. Aber wider auß dieser Disgression zu schreitten, so siechet auf troben angezogene der Statt Steÿr sonderbahre Ehr Vorzug, Berueff, und Ruehm, welchen dieselbe nit allein in den öester. auch frembden Landen, sonderlich aber auch ihres vormahls wohl= bestölten, und löbl. gefiehrten Stadt Regiments, und darbeÿ erhaltenen Guetten Policeÿ und Manns Zucht halber Vorzeiten ge= habt, vorgemelter Joseph Grüenpöckh in seinen astrologischen Commentario, da er meldet das die Stadt Steÿr durch dero Landts= fürsten dergestalt geordnet, geziehret, und bekhräftiget worden seÿe, das dieselb in disem Landt, vill Jahr die Cron des Lobs und der Übertröffung getragen hab, dahero sÿe dan auch nit Unrecht von offt gedachten Lazio Oppidum celeberrimum et emporium ingens ain führnehm-berümbte Handl Statt von Caspar Brushio aber ain mächtige Stadt genennet würd. Quod si jam pulchras etiam spectabimus urbes, has quoque peclaras austria dives habet. Non mahometigena fractam obsidione Viennam Linziam illustri conspicumque foro, Welsamb morte sui famosam Maximiliani Cremsinum patrio nomen ab omne gerens Preclaram et Tulnam, veteres Stÿramque potentem urbis quin etiam moenia celsa nova. Gleich wie aber alles menschliche auf der Welt nit allain seinen Anfang und zue nehmben hat, sondern auch villen Veränderungen und lestlich der Conciption und Vergänglichkheit selbst unter= worffen, die Communen und Republice zwahr aufgericht worden, und ein Zeit lang gewachsen, aber doch auß göttlicher Verhängnuß, nach erraichten Periodo sich widerumben einigen abnehmben, und wohl gahr vergehen, also eraignet sich jeziger Zeit auch beÿ diser weillent weitberuehmbten herlichen Gwerb- und Handls-Stadt Steÿr, und derselben Burgerschafft, eben dergleichen und allen derselben vor Jahren gehabten Gwerb-Inwohner und Mannschaft Vermögen splendor magnificenz der Schaden nit wohl mehr überig, und haist freÿlich recht was dorten der weise Haÿdt Seneca geschribener hinterlassen. Nihil privatim, nihil publice stabile est tam hominum quam urbiam, hic omnia, non tantum manufacta sed etiam ab ipsa natura posita volvuntur, sic omnia vertit dies, imo juga montium difflaveit et sepius totæ defedere regiones, omnia mortalium opere mutationibus et mortalitate damnata sunt et inter meritura et pritura vivimus. Gott der Allmechtige aber wohle geben und verleÿhen, das villgemelte löbl. Stadt Steÿr und deren zuegethanne Burgerschafft ein gewintsches Aufnehmben, und prosperitet reichlich widerumb möge gelangen

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