alß auch in Versehung der Tafehrn am Geÿ und Verkhauffung unterm Raiffen jährlichen einen merckhlichen Nutzen und Gewühn eingetragen, worbeÿ dan nicht auß der acht zu lassen, was gestalt neben erstgemelten Gewerb= und Handtierungen denen Burgern zu Steÿr zu ihrer mehrern Nahrung und Aufnehmben auch ihre zugleich possedierte Gülten von Undter= thannen, Zeheten, und Güettern, aufm Landt zuegangen deren Inhab= und Genüesserung halb in freÿs Aigen und Lehen, die Burger zu Steÿr sonderbahr stadtlich privilegiert, und bis auf den erst beÿ Menschen Ge= denkhen, von den obern Ständten erhaltenen Einstandt, im Gebrauch und Herkhomben gewest, worvon ihnen ebenfahls vill Vermögen zuegewachsen, und hingegen von denselben auß solchen Landtgülten undterschiedtlich reichliche Stüfftungen zu denen Clöstern, Kirchen, Spittällern, und anderen Armen Heusern vollbracht worden. Wie nun aber vermitlst oben specificierter und anderer Gewerb= und Kauffmannschafften so die Burger zu Steÿr durch teutsche und welsch Landt, Poln, Ungarn, Sibenbürgern und anderer Orthen respective gefüehrt, dieselben durch den Seegen Gottes an Nahr= rung, Vermögen, und Reichthumb fast zuegenohmben, also ist zugleich die Stadt selbst hierdurch in groß Aufnehmben der Mann= schafft, schönen Gebeuden an Kirchen, Heusern, und in anderweeg erwasen, von den regürenten Landtsfürsten von ain zur andern Zeit mit mehrern Privilegien begabt auch sonderpahren Præ= eminenzen geziehret worden, aus denen nit der geringsten ainer und zwar gar vor Alters gewest, das noch beÿ Zeiten der regierendten Grafen und Margrafen von Steÿr nach dem dieselben die Kärntnerische, jezo die Steÿrmarckh in ihr Beherrschung gebracht, die Stadt dem Fürstenthumb Steÿr incorporieret, und zur Dingstadt derselben erhöbt haben wie solcher Nahmb, in villen alten Schriften, sonderlich aber in Weÿlandt Herrn Ruedert von Liechtenstain Obristen Cammerer in Steÿr und Herrn Ruetter Ott von Liechtenstain Haubtmann zu Friesach Gevöttern de ao. 1340 außgeförttigten Attestation über der von Steÿr Mauthfreÿ= heit zu finden, darinen sÿe unter anderen bezeugen dieselbe Stadt Steÿr gehöre von Alter zu dem Landt zu Steÿr, und seÿe aine ihre Dingstadt, das ist ain solch Orth alda Recht und Gericht gesezt und gehalten worden, und vermutlichen zu Steÿr daher, weillen daselbst die Marggrafen Hoff gehalten, und also das höchste Gericht alda bestölt gewest. Das aber der Nahm Dingstatt ein solches mit sich bringe, ist wahrzunemben, auß des Closters S. Florian Freÿheit ainer ab anno 1204 von Herzog Leopolden zu Öesterreich und Steÿr ertheilt, darinen desselben Closters Leuth, von welt= lichen Gerichts-Zwang Herren Ortholphs von Volckhenstorff eximiert worden, da also einkhombt decrevimus ergo ut nuli unquam comprovintialium judicum in bonis ecclesie liceat, alicajus platitationum, formam habere neque terminum aut locum judicialem, qui dignitas ap= pelatur in prodÿs eius constituere, und Herzog Friderich in der Confirmation dieses seines Vatters Privilegÿ gibts noch teutlicher, his verbis, aut locum judicialem, qui Dingstatt vulgariter appellatur. Preæminenz Statt Steÿr von denen andern landtsfürstl. 6 Stätten Obwohlen auch sonsten die Stadt Linz ins Gmain für die Haubtstadt des Landts ob der Ennß gehalten würd, sie auch also nennet und schreibt (zwar nit Unrecht weillen Kaÿser Friderich in seinen über die jährlichen Burgermaistern wohl, er= theilten Privilegio selbsten sÿe aine Haubtstatt des Fürsten= thumbs, ob der Ennß benamset, jedoch so bleibt nichts desto weniger der Statt Steÿr dise sonderbahre Preæminenz, und Vorzug, daß selbige wie vor den andern Stötten, im Landt, also auch der Stadt Linz selbsten, den Vorsitz erste Stimm und Förttig=
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