Flus gießt sich negst unterm Schloß Steÿr am Spiz der Stadt zwischen zwaÿen Pruckhen in die Enns und verliehret also den Nahmben. Eisen und Stahelberg= werch Oben gedachtes Eisen- und Stahelbergwerckh aber, davon die Stadt Steÿr ihr urspruengliches Aufnehmben, und den Burgern daselbst ihr maiste Nahrung und Vermögen zuegewachsen, ist von Steÿr auß beÿ zwo Tag Raisen hinein im Landt Steÿr gelegen, das nun solches noch vor Erbauung der Stadt umbs Jahr Christi 712 erfunden, ist in der Kirchen alda, im Eisenärzt angeschribener zu lesen, also auch in den verhandenen gar alten Schriften ab anno 1495 zu finden, das darin gemelt das Loibnerische Eisen, seÿe mit Lob, Preis, nun beÿ 700 Jahren gearbeith- und in allen Landten vor andern Stahel, und Eisen berüembt ge= west, nach Lazÿ Anzaig, wan dieses eben das Bergwerckh, dessen der eltiste Poët Homerus, welcher zur Zeit des Troianischen Kriegs 1180 Jahr vor des Herrn Christi Geburth gelebt, in seinen Schriften erdenkht, und darinen Noricum Chalibem sonderlich rüehmbt dardurch sein homeri interpres eben den Stahel, welcher noch heunt zu Tage, im Landt Steÿr beÿ Loiben in fürtrefflicher Güette geblähet wird verstehet, da er fehrner schreibt, es seÿ vor Zeiten in Norico Mediteraneo das herrliche guette Eisen zue beraittet worden, allermassen dergleichen Werckhstätt in selber Refür, und sonderlich unter Rottenmann gefunden worden, von den Inwohnern Vorder- und Hinterberg im Eisen= arzt genennet, alda so ein grosse Anzahl Eisen und Stahel geblahet werde, das darvon ganz Teutschlandt, Ungarn und Itallia mit Waffen und Messern versehen werden. Disem= nach so wäre mehrgedachtes Bergwerch, numehr vill über dritthalb tausent Jahr gestandten, wiewoll entzwischen in solanger Zeit offtmahls in Verwüst- und Erligung gerathen, und wie obgedacht im Jahr 712 wider= umben erhöbt worden seÿn mag. Dises Bergwerckh nun und darauß ent= sprungene Eisen- und Stahel Handlung, hat, wie droben gemelt An= las gegeben, das vill Volckhs zu Steÿr nider gethann, und alda ihren Handl und Wandl geführt, darbeÿ nit unvermelt zu lassen das in den hernach gefolgten Zeiten und zwar circa annu 1200 neben denen purgerlichen Inwohnern, auch unterschiedliche Geschlechter, auch der Ritterschafft und Adels, welche ihr Wohnung und Wesen in der Stadt Steÿr gehabt, dem Stadt Regiment verwandt gewest und sich die Gmain der Ritter zu Steÿr genent, und geschriben, auß den von Adl aber sich ihrer vill zugleich, in das Burger Recht begeben, Gerichts und Raths Ämbter getragen haben, hergegen seind mit Veränderung der Leuffen, etlich auß denselben wie nit weniger volgents, von Zeit zu Zeiten andere steÿrische Purger und deren Kinder, nach dem sÿe nun des Gelt Gewinns gleichsamb satt den Last des burgerlichen Stadt Regiments länger zu tragen überdrüessig oder sich sonsten nach mehrern Digniteten gesehnet, in hochere Ständt des Adels, und wie manns jezo zu nenen pflegt, in die Landtmannschafft emigrieret und sich auß der Stadt und Purgerschaft, mit Persohn und Guett auf das Landt begeben. Eÿsen= handlung Der Purger zu Steÿr Nahrungs Mittl Gwerb und Kauffmannschafft anlangent seÿn fürnemblich in der Eÿsen-, Holz-, Wein- und Venetischen Handlung gestandten, da dan im ersten zu wissen ist, das gemelte Eisen Handlung nit jeder Zeit auf eine Weis oder Arth gefiehret worden, den anfangs nachdem der Eisenzeug seinen Auß= gang nach der Ennß herauß gehn Steÿr bekhommen wurde aller solcher Zeug nider gelegt, und den Purger 3 Tag nacheinander failgebotten und verkhaufft in dem Preis, wie solchen zwen ehrbahre Rathsmänner außgesprochen, da sich aber kein Abkhauffer fünde, derft der Aigen= thumber nach den 3 Tagen solchen Eisen und Stahel seiner Ge= legenheit nach von dannen fiehren, und verkhauffen, welcher Gebrauch gar vill lange Jahr nacheinander gewehret, hernach aber dahin geändert worden, in deme dieser oder jenner Burger zu Steÿr mit ainen oder mehr Hammermaistern sonderbahr contrahieret, das er allen dessen aufgebrachten Stahel, und Eisenzeüg keufflich über= nomben, hingegen solchen Hammermaister mit Darlehen vnd stettigen Gelt Zuesaz geholffen, so wahren auch vor Zeiten vill in der steÿrischen Burgerschafft, welche unter der Herrschafft Steÿr den Clöstern Admunt und Gärsten, ihre aigene Hamer-Werckh gear=
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