hernach die Salzach, der Reifflingsbach der Weissenbach, die Laussach, die Frenz, Klein Reiffling, Schrabach, Gaflenzpach, Aschau, Reich Räming, der Lausser, Stierl, Weinbach, Tratten- und Dambch, Gästenbach dan lestlich die Steÿr, und etwas hinab die Unter Rämbing, durch welche Zueflüss gemelter Ennß Stromb in solche Grösse, erwächst das mann von den troben gemelten Orth, Reiffling aus, bis in die Thonnau mit Schiffen fahren kan, welche Schifffahrt erst beÿ siben= zig Jahren ungefehr beÿ einen Wasserbau verständigen Gasteiger genant, angerichtet worden, da vorhin nur die Flöss-Fuehr in Gebrauch gewesen. Es ist aber diser Ennß Stromb in den Historien sonderlich daher bekhandt, weillen erstlich am Außfluß desselben in die Tonnau droben gedachte von den Hunnen zerstörte berümbte röm. Reichs Stadt Enns vorhin Lorch Stadt und Colonia Laureacum (Lorch) gestandten, welche unter Regierung Kaÿsers Claudÿ Tiberÿ vor das Noricum ganz unter der Römer Gewalt gebracht, und von anno Christi 16 bis 39 regiert nach anderer Mainung aber von Kaÿser Marco Aurelio Antonio (dessen troben gedacht, und der von ao. 163 bis 182 in der Regier= ung geweßt) erbauet und dahero Colonia aureliana Laurea= censis genenet, in den eben Feldt beÿ der jezigen Stadt Ennß gegen die Tonnau werths gelegen, welches dahero noch das Lorch= feldt gehaißen würd, welche Stadt, und Vorzeiten Erzbischöfflicher Siz, nach Cuspiniano Anzaigen, in ihrer Leng, über 2000 Schritt, nach anderer Maniung aber, beÿ einer halben teutschen Meill, in sich befunden und begriffen, und wie Lazius andeutt bis gehn Spilberg sich erströckht gehabt, aldahin in selber Ge= gent auf den Berg gegen der Ennß auß denen Ruderibus die jezige Statt Ennß hernach erbauet worden, und dahin deutten folgente an den hohen Thurn alda angeschribene Vers: Aspicis exiquam nec magni nominis urbem wuam tamen æternus curat amatque deus hæc de laureaco reliqua est, his marcus in eris cum luca christi dogma professus erat. Das auch zum anderten divas Florianus Weillandt ein edler Ritter und Kriegs Haubtmann, folgents ein christlicher Lehrer und Prediger in gemelter Stadt Lorch ummbs Jahr Christi 230 die Martÿrer S. Florian Cron erlangt, indem derselbe auß Befelch Aquilini Kaÿsers Dio= cletiani Stadthalters in Norico von der Bruggen abgestossen und in disen Flus der Enns erdrenckht, oder wie andere schreiben also enthaubter darein geworffen werden, in dessen Gedacht= nuß hernach nit weith von der Stadt Lorch ein Kirchen erbauet und folgents das noch stehente Closter S. Florian von Herzog Tissl Closter Flori= an auß Baÿrn fundiert worden, alda in Creuz Gang folgente In= scription zur Gedechtnuß angeschribener zu lösen ist. S. Florianus in pago Zeiselmuro inferioris austriæ circa an. Christi CX natus sub. aquilino dio= cletiani militum præfecto onnasi martÿrio co= ronatus an. christi CCXXX. Flus Ennß Drittens ist der Enns Flus daher berüembt, weillen derselbe vor Jahren, das baÿr und fränckhischen von den hunischen Köngerich ein gewisses March und Limes gewest, und wie er damahlen die Hunnen von den Baÿrn, und Franckhen geschaiden, also hat er in folgenten Zeiten das Herzogthumb Baÿrn, von der orienitallischen oder österreichischen March und Marggrafschafft gesöndert, und würd also noch auf heutigen Tag, die vor Alters gewesene baÿrische March, jezo Ober Österreich von disem Wasser Flus Herr das Landt ob der Enns genant, und damit die Gräniz gegen Unter Österreich außgezaigt. Flus Steÿr Das ander beÿ der Stadt Steÿr flüessente Wasser, die Steÿr ge= nant, nihmbt seinen Ursprung auf der andern Seithen des Ge= bürgs beÿ 5 oder 6 Meillen ungefähr von der Stadt in einer Wildnuss der Stotter genant unter die Herrschafft Clauß gehörig drein fält die Steÿrling, die Tüehl und sonst unachtsambe Zuebäch und ist nit schiffreich, doch zu flössen, darauf man das ab= gestockht und geschnittene Holz, zur Stadt bringt, bequemb an welchem Wasser vill Mühlen, Schleiffen, Saagen, unnd andere Werckhstätt mehr gebauet und darauf getriben werden, dieser
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